Cannabis – harmlose Freizeitdroge?

amazing discoveries, 14.02.2019

Cannabis oder Hanf ist heute fast ausschließlich als Quelle für illegale Drogen bekannt: Marihuana wird aus den Hanfblättern und -blüten hergestellt, Haschisch aus dem Harz. Die psychoaktive Hauptsubstanz ist das Cannabinoid THC (Tetrahydrocannabinol).

Wenige wissen, dass Hanf eine der ältesten Nutzpflanzen der Menschheit mit ausgesprochen vielfältigen Eigenschaften ist. Sie ist anspruchslos im Anbau, verbessert den Boden, ist wenig anfällig für Schädlinge und verteidigt sich sogar selbst gegen Unkraut, was schädliche Spritzmittel überflüssig macht. Die äußerst nährstoffreichen Samen (botanisch eigentlich „Nüsse“) enthalten neben zahlreichen Vitaminen und Mineralien auch sämtliche essenziellen Aminosäuren. Über Jahrtausende dienten ihre sehr widerstandsfähigen Fasern als Rohstoff für Seile, Textilien und Papier. Doch Hanf eignet sich auch als Baustoff. 1941 stellte der Amerikaner Henry Ford den Prototypen eines Autos vor, dessen Karosserie weitgehend aus Hanffasern bestand und das sogar mit Biotreibstoff aus Hanf laufen sollte.

Dass Fords Vision nicht über das erste Modell hinauskam, lag vor allem am Widerstand starker Lobbygruppen gegen den pflanzlichen Tausendsassa Hanf. Die Stahl- und Ölindustrie hatte ebenso wie die global führenden Baumwollproduzenten der USA großes Interesse daran, die Hanfkonkurrenz auszuschalten. Dies gelang 1937 durch den Marihuana Tax Act, ein Steuergesetz, das den industriellen Hanfanbau unrentabel machte. Eine strenge weltweite Regulierung der Cannabisproduktion wurde 1961 mit einer UN-Konvention über Betäubungsmittel vollzogen.

Die intensiven Bemühungen der Amerikaner konnten zwar die wirtschaftliche Nutzung von Hanf wirksam beenden, nicht jedoch seinen illegalen Konsum als Rauschmittel. Cannabis ist heute die weltweit meistgebrauchte Droge, die vor allem in Marokko und Afghanistan angebaut wird. In Deutschland gibt es zwischen 3 und 4 Millionen Konsumenten. Angesichts des scheinbar wirkungslosen Verbotes und der laut Befürwortern vergleichsweise harmlosen Wirkung von Cannabis wird seit Jahren der Ruf nach einer Legalisierung immer lauter.

In Deutschland richteten 2013 über 100 Strafrechtsprofessoren eine Petition zur Legalisierung von Cannabis an den Bundestag. 2015 scheiterte ein Gesetzesentwurf der Grünen, die Droge für Erwachsene eingeschränkt zu erlauben. Seit März 2017 ist hierzulande die ärztliche Verschreibung von Cannabis bei schweren chronischen Erkrankungen wie Multipler Sklerose möglich. Das jüngste Plädoyer für eine „komplette Entkriminalisierung von Cannabis-Konsumenten“ kam Anfang des Monats vom Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK), während die Deutsche Polizeigewerkschaft dies für „ein fatales Signal“ hält. Interessanterweise haben die Niederlande, Vorreiter in Sachen liberaler Drogenpolitik, bereits vor 20 Jahren einen Kurswechsel vollzogen: Von den über 1.000 Coffeeshops, die Cannabis verkaufen, existieren heute nur noch rund 570.

Tatsächlich gibt es schwerwiegende Belege dafür, dass Cannabis alles andere als eine „harmlose Freizeitdroge“ ist. Am stärksten gefährdet sind Jugendliche und junge Erwachsene, da sich ihr Gehirn noch in der Entwicklung befindet. Darüber hinaus kommt eine WHO-Studie von 2016 zu dem Ergebnis, dass die heutigen Substanzen durch neue Züchtungen aggressiver wirken. 10 – 30 % der Betroffenen geraten in eine Abhängigkeit. Zu den kurzfristigen Symptomen des Konsums zählen Panikattacken, Brechreiz, kognitive Störungen und verminderte Reaktionszeiten. Langfristige Folgen sind der Rückzug aus dem alltäglichen Leben, Depressionen, Psychosen, erhöhte Selbstmordgefährdung und anderes mehr. Dauerkonsum verändert die Hirnstruktur und beeinträchtigt irreversibel Gedächtnis und Intelligenz. Die Gefahr, einige Jahre später zu härteren Drogen wie Kokain und Heroin zu greifen, steigt um ein Mehrfaches.

Doch Cannabis stellt nicht nur eine Gefahr für die Konsumenten dar. Der US-Journalist Alex Berenson weist in seinem Anfang 2019 erschienenen Buch Tell Your Children: The Truth About Marijuana, Mental Illness, and Violence auf einen verstörenden Zusammenhang zwischen Marihuana und Gewalt hin – entgegen der landläufigen Darstellung, Cannabis würde friedlich und entspannt machen: 2012 stellte eine Untersuchung im Journal of Interpersonal Violence unter 9.000 Heranwachsenden eine Verdopplung häuslicher Gewalt durch Marihuana-Konsum fest. Ein Artikel 2017 in Social Psychiatry and Psychiatric Epidemiology ergab, dass Drogengebrauch (fast immer handelte es sich um Cannabis) einen Gewaltanstieg um das Fünffache nach sich zog. Andere ernste Auswirkungen sind eine erhöhte Gefahr von Verkehrsunfällen sowie Kinder, die an den Folgen von Vernachlässigung und Missbrauch sterben.

So schwierig es scheint, den Gebrauch illegaler Drogen einzudämmen, und so schlimm die vielfältigen Konsequenzen sind, so einfach ist dennoch die biblische Antwort: Erfüllung, Freude und Zufriedenheit bietet nur der, der den Menschen „erfunden“ hat – der Gott des Himmels, den wir „unseren Vater“ nennen dürfen. Er sandte Seinen einzigen Sohn in diese Welt, um jeden Menschen aus der inneren Leere zurückzuholen in die himmlische Familie, dorthin, wo seine Bedürfnisse wirklich gestillt werden. Jesus Christus hat versprochen:

Ich bin … das Leben. (Johannes 14,6)

Ich bin [zu den Menschen] gekommen, damit sie Leben haben und es in Überfluss haben. (Johannes 10,10)


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