Die Finnen: Glücklichstes Volk der Erde?

Zum siebenten Mal in Folge wird Finnland als glücklichstes Land der Welt gekürt. Das berichtete kürzlich die Tagesschau. Was ist das Glücksgeheimnis der Finnen? Woran wird ihr Glück gemessen? Und sind die Finnen wirklich so glücklich, wie der Weltglücksreport glauben machen will?

Diesen Fragen gehen derzeit die großen Medieninstitute nach. Sie wollen herausfinden, was dran ist an dem Bericht über das glückliche Finnland. Auf den folgenden Rängen platzieren sich drei weitere nördliche Länder: Dänemark, Island und Schweden. Auf Platz fünf folgt Israel, danach auf den Rängen sechs bis neun die Niederlande, Norwegen, Luxemburg und die Schweiz. Alle skandinavischen Länder befinden sich unter den Top Ten. Auf dem Glücksindex erreichten alle diese Länder sieben bis acht Punkte. Deutschland war das zweite Mal in Folge deutlich abgerutscht, wie Travelbook richtig bemerkt:

„Noch vor drei Jahren mit dem siebten Platz in den Top Ten, landete Deutschland 2023 auf Platz 16. 2024 geht es auf der Glücklichkeits-Skala noch […] weiter runter, Deutschland steht jetzt nur noch auf Platz 24.“

Die Folgen der von der Politik zu einer Corona-Pandemie hochgespielten Ausnahmezeit mit der Einbuße vieler Persönlichkeitsrechte, verbunden mit einem allgemeinen wirtschaftlichen Niedergang, scheinen den Deutschen nicht gut getan zu haben. Am unteren Ende der Skala befinden sich sehr arme oder von Krieg gebeutelte Länder wie Tansania, Simbabwe oder der Libanon. Das Schlusslicht bildet Afghanistan mit einem Glücklichkeitsindex von unter 1,9.

Was macht Finnland zum glücklichsten Land der Erde?

Auf die Frage, warum die Skandinavier und im Besonderen die Finnen so glücklich sind, sucht die Tagesschau nach Antworten: In Finnland gebe es wenige Kriminalität, alles funktioniere, alle hätten ein Auskommen. In Schweden gebe es ein gesetzlich verbrieftes Recht auf vier Wochen Sommerurlaub am Stück.

„‚Die nordischen Länder werden oft als wenig wettbewerbsorientiert beschrieben, und da ist irgendwie was dran. Schaut man, wieviel Freizeit und Urlaub die Menschen haben, unterscheidet sich das deutlich von den angloamerikanischen Ländern, von Japan ganz zu schweigen“,

beschreibt es Peter Stadius von der Uni Helsinki. Die nordischen Länder hätten auch die letzten drei Jahre Krise besser weggesteckt. Und:

„Ein hoher Grad der Zufriedenheit in den Gesellschaften habe auch was mit der Prägung zu tun - so Stadius: Im Norden erwarte man nicht viel und sei zufrieden mit dem, was man hat. Auch wenn das Wetter öfter mal schlecht ist und die Landschaft karg.“

Travelbook erwähnt die geringe Arbeits- und Obdachlosigkeit und die enge Beziehung der Finnen zu ihrer schönen Natur. Auch Jani Halme, preisgekrönter finnischer Journalist, betont in einem Interview mit der NZZ den Faktor Zeit und die Nähe zur Natur.

Kritik an Fragestellung der Glücksstudie

Allerdings gibt es an der Studie und an der Art der Fragestellung, um das Glücklichsein der Menschen festzustellen, auch deutliche Kritik. Darüber berichtet der österreichische Standard unter dem Titel:

„Warum Finnland vielleicht doch nicht das glücklichste Land der Welt ist – Eine aktuelle Studie demonstriert, dass der alljährliche World Happiness Report wohl nicht das misst, was er zu messen vorgibt“

und verweist auf eine Arbeit eines Teams um August Nilsson von der schwedischen Universität Lund. Das Team fand heraus, dass die Menschen mit der Fragestellung der Glücksstudie eher Begriffe wie Reichtum und Macht verbinden. Jedoch hätte beides allenfalls am Rande mit Glück zu tun. Als

„herausragendstes Glückskriterium gilt: gute Beziehungen, und zwar sowohl mit Freunden wie mit Lebenspartnern. Zwar werden Wohlstand, Gesundheit, beruflicher Erfolg oder erfüllende Freizeitbeschäftigungen als durchaus wichtige Faktoren genannt, aber ausschlaggebend für ein glückliches Leben dürfte dann doch das zwischenmenschliche Miteinander sein.“

Es sollte auch nicht übersehen werden, dass Finnland eine der höchsten Selbstmordraten Europas hat. Vielleicht geht es den Menschen wirtschaftlich vergleichsweise gut, dies bedeutet nicht automatisch auch wahres Glück.

Was sagt die Bibel über wahres Glück?

Daniel gibt dem babylonischen König Nebukadnezar folgenden Rat:

„Darum, Herr König, lass dir meinen Rat gefallen und mache dich los von deinen Sünden durch Gerechtigkeit und ledig von deiner Missetat durch Wohltat an den Armen, so wird dein Glück lange währen.“ (Daniel 4,24 Lut 1912).

König Joschafat ermutigt das Volk:

„Glaubet an den HERRN, euren Gott, so werdet ihr sicher sein; und glaubt an seine Propheten, so werdet ihr Glück haben.“ (2. Chronik 20,20 Lut 1912)

Diese Ratschläge können auch all denen dazu verhelfen, glücklich zu werden, die nicht das Vorrecht haben, im seenreichen Finnland zu wohhnen. Gott segne Sie reich!

StpH, 07.05.2024


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