Die Frühjahrsmüdigkeit besiegen

Die Frühjahrsmüdigkeit besiegen
Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
Durch des Frühlings holden, belebenden Blick;
Im Tale grünet Hoffnungsglück;
Der alte Winter, in seiner Schwäche,
Zog sich in rauhe Berge zurück.

So lässt Johann Wolfgang von Goethe seinen Osterspaziergang beginnen. Es wird wärmer. Die Sonne lacht, Frühlingsblumen blühen. Vogelgezwitscher ertönt von jedem Baum, hinter jedem Strauch. Überall knospendes Grün. Alles fordert zur Lebensfreude auf! Jedoch, statt frischer Energie und Tatkraft überfällt Sie das Gefühl bleierner Müdigkeit. Sie fühlen sich ständig unausgeschlafen, müde, energie- und kraftlos. Kennen sie das? Dann könnten Sie unter der weit verbreiteten Frühjahrsmüdigkeit leiden. Wikipedia schreibt dazu: „Die Symptome treten meist ab Mitte März bis Mitte April auf und sind bei den Betroffenen unterschiedlich ausgeprägt. Am häufigsten sind Müdigkeit (trotz ausreichender Schlafdauer), Antriebslosigkeit, Wetterfühligkeit, Schwindelgefühl, niedriger Blutdruck, Gereiztheit sowie Kopfschmerzen und Kopfdruck. Teilweise treten auch Gliederschmerzen auf.“ Wenn das Leben rund um einen herum erwacht und man so richtig loslegen möchte ist es lästig, wenn man dann so ausgebremst wird. Laut ZEIT erleben in Deutschland „geschätzte 50 bis 70 Prozent der Menschen den saisonalen Umschwung im Frühjahr als einen körperlichen Kraftakt“.

Pünktlich zur Jahreszeit widmet sich auch BR24 diesem Thema und erklärt die Hintergründe für diese seltsame Frühjahrsantriebsschwäche: „Wie auch der Winterblues hängt das Phänomen mit dem Wechselspiel zwischen den Hormonen Melatonin und Serotonin zusammen. Wird es im November dunkel und kalt, steigert der Körper die Produktion des Schlafhormons Melatonin. Im Winter fallen wir in eine Art Mini-Winterschlaf - ja, auch heutzutage noch. Werden die Tage im Frühjahr wieder länger, heller und wärmer, drosselt der Körper die Produktion von Melatonin und kurbelt die Produktion des Wach-Hormons Serotonin an, das umgangssprachlich auch gerne Glückshormon genannt wird. Dazu muss allerdings Tageslicht auf die Netzhaut des Auges fallen. Also tragen Sie nicht immer eine Sonnenbrille. Doch der Körper muss noch mehr leisten: Im Winter senkt er die Kerntemperatur ab und im Frühjahr erhöht er sie wieder. An den ersten warmen Tagen weiten sich deshalb die Blutgefäße, was zu niedrigem Blutdruck, Schwindel und Kreislaufbeschwerden führen kann. Dieser Effekt tritt erst auf, wenn es ein paar Tage warm war. Zusätzlich prägen schnelle Wetterwechsel die Übergangszeiten Frühling und Herbst.“

Sind Sie nun diesem Phänomen der Frühjahrsmüdigkeit ganz hilflos ausgeliefert, oder gibt es Mittel und Wege, dem entgegenzuwirken? Die gibt es. Dazu gehören laut dem Ärztlichen Direktor und Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie an der Rhein-Jura Klinik, Dr. med. Andreas Jähne, alle Dinge, von denen bekannt ist, dass sie den Kreislauf auf Trab bringen: Bewegung im Freien, Sonne, frische Luft, Wechselduschen am Morgen, Beibehalten des üblichen Schlafrhythmus, selbst wenn es abends wieder länger hell ist, viel trinken. „Nahrungsmittel sollten knackig und frisch statt fettig und deftig sein. Es ist wichtig, den Vitamin- und Eisenbedarf sowie die Spurenelemente mit Obst und Gemüse abzudecken.“

Und immer wieder Vitamin D: Dezember 2016 wurde die erste doppelblinde, placebokontrollierte klinische Studie zur Untersuchung der Wirksamkeit von Vitamin D3 bei der Behandlung von Müdigkeit, bei ansonsten gesunden Personen, an 120 Personen mit Vitamin-D-Mangel durchgeführt. Die Teilnehmer wurden nach dem Zufallsprinzip einer einmaligen oralen Gabe von 100.000 Einheiten Vitamin D oder Placebo zugeteilt. Bei allen Teilnehmern korrelierte die Verbesserung der Müdigkeitswerte mit dem Anstieg des Vitamin-D-Spiegels. „Schlussfolgerung: Eine Vitamin-D-Behandlung verbesserte die Müdigkeit bei ansonsten gesunden Personen mit Vitamin-D-Mangel erheblich.“

Last but not least: Beschäftigen Sie sich mit frohen, mutmachenden Gedanken. „Ein fröhlich Herz macht das Leben lustig; aber ein betrübter Mut vertrocknet das Gebein“, schreibt Salomo in Sprüche 17,22. Denken Sie immer daran, dass Gott Sie liebt und einen Plan und ein Ziel hat mit Ihrem Leben. Dann lässt sich jeder neue Tag leichter beginnen und leben.

StpH, 29.03.2022, 09:34 Uhr


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