Entscheidung und Stellungnahme gefordert

Kaum zu glauben, aber wahr: Eines der Lieblingskinder der Mainstream-Medien ist bei diesen in Ungnade gefallen, ihre Ikone vom Sockel gestürzt. Es handelt sich um FFF, Fridays For Future und ihre Heldin, Greta Thunberg.

„Die Fridays gehen an ihrem moralischen Größenwahn zugrunde“,

berichtet der Spiegel, und:

„Das ist das Ende der Klimabewegung, wie wir sie kennen“.

„Die bayerische Justiz ermittelt gegen die Letzte Generation wegen des Verdachts auf Bildung einer kriminellen Vereinigung“,

heißt es am 2. Oktober 2023. Doch nicht nur der Spiegel, wettert seit Neuestem gegen FFF. Ähnliche Äußerungen kommen auch von FAZ, Welt, SZ.

„Die Marke Fridays for Future ist irreparabel beschädigt“, schreibt der Stern am 26.11.2023.

Was hat Friday For Future International falsch gemacht? Antisemitismus, so lautet der Vorwurf.

„So manipulieren euch westliche Medien, so waschen sie euer Gehirn, damit ihr euch auch auf die Seite Israels schlagt. […] Wenn man sich genauer mit der Gründung Israels und dessen ‚Apartheids-Staat‘ befasse, werde klar: ‚Das ist kein Konflikt, das ist ein Genozid‘“,

zitiert der Spiegel Greta Thunberg. Fridays For Future, wurde von den Leitmedien in eine viel beachtete Rolle geschoben, die sie Fohne deren überaus tatkräftige Unterstützung niemals erreicht hätte. Nun wird Greta Thunberg für bedeutungslos erklärt und vorgeworfen, den Angriff der Hamas auf Israel an jenem unseligen 7. Oktober nicht kritisiert zu haben.

Medien glänzen mit Auslassungen

Dabei glänzen die deutschen Medien selbst mit großzügigen Auslassungen. Während die 1400 Toten auf israelischer Seite permanent erwähnt werden, herrscht über die Anzahl der getöteten Zivilisten und Tausenden von Kindern auf palästinensischer Seite fast flächendeckendes Schweigen.

„Laut Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums in Gaza gibt es bereits über 9000 Todesopfer, diese Zahl lässt sich allerdings momentan nicht unabhängig prüfen“,

berichtete beispielsweise der Spiegel am 4. November 2023, doch solche Zahlen sind selten. Der Spiegel schreibt am 26. Oktober: die Opferzahlen aus Palästina würden inzwischen „immer mehr angezweifelt“. Eine Auswertung von fast 20 Berichten des Außenministeriums über den Krieg zwischen Israel und der Hamas ergab,

„dass US-Diplomaten […] die Zahlen aus Gaza zitieren – und mindestens in einem Fall sogar notieren, dass sie laut Uno und lokalen NGOs eher zu niedrig seien“,

fasst der Spiegel zusammen.

flickr.com, UN Partnerships, UN Secretary-General's SDG Advocates meet in New York, CC BY-NC-ND 2.0 Deed

Kein Platz mehr für ausgewogene Positionen?

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres versuchte sich anlässlich einer Sitzung des UNO-Sicherheitsrates am 24. Oktober 2023 an einer neutralen Bewertung des Nahostkonflikts:

„Es sei auch wichtig anzuerkennen, dass diese Angriffe‚ […] nicht in einem Vakuum geschehen‘ seien. Seit 56 Jahren sei das palästinensische Volk einer ‚erdrückenden Besatzung‘ ausgesetzt. Das rechtfertige nicht die entsetzlichen Angriffe der Hamas, und diese Angriffe rechtfertigten nicht ‚die kollektive Bestrafung des palästinensischen Volkes‘. Selbst der Krieg habe Regeln.“

Doch genau dieses Recht einer neutralen Bewertung sprach ihm der israelische Außenminister ab.

„‚Nach dem 7. Oktober gibt es keinen Platz mehr für eine ausgewogene Position.‘ Dabei ist sie dringend nötig“.

Was nicht ausgeblendet werden darf, ist die israelische Besatzung seit 1967 und die Besiedlung des Westjordanlands und Ostjerusalems und die daraus resultierende verzweifelte Lage der Palästinenser.

Ausgewogene Urteile gefragt

Häufig wird in den deutschsprachigen Medien erwähnt, dass die Konflikte im Gazastreifen beendet wurden, nicht aber im Westjordanland und in Ost-Jerusalem, die bis heute von Israel besetzt sind.

„Am 12. September 2005 endete offiziell die israelische Besetzung des Gazastreifens“,

schreibt der Deutschlandfunk. Kaum berichtet wird jedoch, dass in den Jahren 2008 bis 2023 in Israel und den besetzten palästinensischen Gebieten über 6.000 Palästinenser im Zusammenhang mit der Besatzung und dem Konflikt getötet und mehr als 150.000 verletzt wurden. Dem stehen in etwa 300 getötete und 6300 verletzte Israelis gegenüber.

„Die große Zahl von Opfern unter der Zivilbevölkerung hat verschiedene Arten von Interventionen durch humanitäre Akteure erforderlich gemacht, wobei viele Vorfälle Anlass zur Sorge über Verstöße gegen das Völkerrecht und mangelnde Rechenschaftspflicht gaben“,

macht das Büro der Vereinten Nationen aufmerksam. Das Leid auf beiden Seiten ist entsetzlich. Tote können und sollen nicht gegeneinander aufgerechnet werden. Dennoch wird eine Größenordnung deutlich, die nicht übersehen werden sollte.

Immer wieder werden Stellungnahmen gefordert: Nicht nur für Israel oder Palästina, sondern auch für das Impfen, für die Ukraine und für die Anerkennung des menschengemachten Klimawandels. Dabei sind die Dinge komplex und oft nicht leicht durchschaubar. Längst berichten Medien oft nicht ausgewogen und neutral, sondern bilden Meinungen und fordern deren unreflektierte Übernahme. Dass sich Deutschland und Österreich aufgrund ihrer Geschichte in einer besonderen Verantwortung gegenüber dem Staat Israel sehen, macht die Sache nicht einfacher. Hier ist Zurückhaltung geboten, um sich nicht voreilig dem Druck einer möglicherweise unzutreffenden Mehrheitsmeinung zu beugen.

Ganze Entscheidung für Jesus

Auch Jesus ruft zur Stellungnahme, zur Entscheidung und zur Nachfolge auf - zur bedingungslosen, ungeteilten Nachfolge.

„Ein halber Christ ist ein ganzer Unsinn“,

soll Christian Dietrich Grabbe gesagt haben.

„Und du sollst den HERRN, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft“,

steht im 5. Buch Mose, Kapitel 6, Vers 5. Dieser Gedanke zieht sich durch die ganze Bibel und wird unzählige Male wiederholt. Über König Hiskia wird gesagt:

„Und in allem Tun, das er anfing, am Dienst des Hauses Gottes nach dem Gesetz und Gebot, zu suchen seinen Gott, handelte er von ganzem Herzen; darum hatte er auch Glück.“ (2. Chronik 31,21)

Gott selbst liebt die Menschen mit dieser kompromisslosen Liebe:

„Denn so [sehr] hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat.“ (Johannes 3,16)

Das einzige Reich, das ungeteilte Hingabe wirklich verdient, ist das Reich Gottes, das auf den Prinzipien der Liebe, des Mitgefühls und der Selbstaufopferung aufgebaut ist. Für dieses Reich und seinen König ist ungeteilte Hingabe erforderlich und gerechtfertigt. Denn auch Jesus hat sich vollkommen für die Menschen hingegeben.

StpH, 07.11.2023, 08:48 Uhr


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