Forscher findet Verbindung zwischen chinesischer Kultur und Bibel

Chan Kei Thong hat die ganze Welt bereist, um die Zuverlässigkeit der Bibel hervorzuheben

15. Juni 2017, ANN, Jefferson Paradello

Chan Kei Thong zeigt sein Buch (links) und eine Version für Kinder. (Foto: Jefferson Paradello)

Der Gott der Bibel ist derselbe Gott, den die alten Chinesen zu Beginn ihrer Kultur angebetet haben. Zu diesem Schluss kommt Dr. Chan Kei Thong, ein Christ, der beruflich im Bereich Leiterschaft arbeitet und sieben Jahren der Erforschung alter Geschichtsquellen widmete, die ihn zu diesen Ergebnissen geführt haben. Sein Buch Faith of Our Fathers: Finding God in Ancient China [Der Glaube unserer Väter: Gott im alten China] erläutert, wie die Bedeutung der in chinesischen Schriftzeichen verwendeten Wörter auf Situationen und Orte aus dem heiligen Text des Christentums hinweisen.

Der Brasilianische Kreationistenverband (BCS) veröffentlichte das Buch Descoberta do Gênesis na Língua Chinesa (Genesis in der chinesischen Sprache entdecken) von Pastor C. H. Kang und Dr. Ethel R. Nelson zu diesem Thema.

Thong ist in Singapur geboren, Mitbegründer von Leadership Development International (LDI) und dessen ehemaliger Direktor. Er machte LDI zu einem der einflussreichsten internationalen Bildungswerke, mit sieben Schulen in China und einer im Mittleren Osten, über 800 Angestellten und einem Jahresumsatz von mehr als 35 Millionen Dollar. Heute ist er Professor im Master-Programm für Leiterschaft an der Trinity Western University in Kanada und verbringt seine übrige Zeit damit, Führungspersonen aus China und dem Mittleren Osten zu betreuen. In diesem Interview mit der adventistischen Nachrichtenagentur in Südamerika bei seinem ersten Besuch in Brasilien spricht er über einige der von ihm gefundenen Hinweise und wie sie die Existenz Gottes und die Vertrauenswürdigkeit des biblischen Berichtes untermauern.

Wie kam es dazu, dass du dich für dieses Thema interessiert hast?

Ich bin in einer traditionellen chinesischen Familie aufgewachsen. Als ich mit 19 Christ wurde, kam es mir vor, als müsste ich meine chinesische Kultur aufgeben, weil die meisten Chinesen den christlichen Glauben als eine westliche Religion betrachten. Das tat weh. Meine Familie und chinesischen Freunde meinten, ich sei jetzt weniger chinesisch. Ich akzeptierte das aber als Preis für meine persönliche Beziehung zu Jesus. Dann ging ich beruflich nach China und lebte dort über 20 Jahre lang. Stück für Stück entdeckte ich dabei, dass die alten Chinesen in Wirklichkeit den einen wahren Gott verehrt hatten, und deshalb beschäftigte ich mich damit. Heute ist mir klar, dass ich tatsächlich zu meinen antiken Wurzeln zurückgekehrt bin, als ich Christ wurde.

Wie bist du auf die Verbindung zwischen Bibel und chinesischer Kultur gestoßen?

Am meisten hat mich, glaube ich, der „Himmelsaltar“ in Peking beeindruckt. Er repräsentiert das Opfersystem des Reiches. Die offizielle englische Übersetzung ist Himmelstempel, aber eigentlich heißt es Himmelsaltar. Er gehört zu den schönsten Bauwerken Chinas. Für jeden Touristen ist der Besuch ein Muss. Anfangs habe ich ihn mir nicht angeschaut, weil ich keine Tempel mag. Als Christ mag ich keine Götzen. Doch dann kamen Freunde zu Besuch und wollten dorthin, und ich begleitete sie. Dort fiel mir etwas auf: „Warte mal … In diesem sogenannten Himmelstempel gibt es gar keine Götzenbilder.“ Ich sah nur eine Gedenktafel für Gott.

Ich begann nachzuforschen und fand heraus, dass dieser Gott als persönlicher Gott beschrieben wird, dass er Liebe ist, allmächtig, allwissend. Er bleibt derselbe, ist unveränderlich und ewig. Das Gute war, dass die ganzen chinesischen Klassiker damals schon digitalisiert waren und ich die PDF-Dateien einfach durchsuchen und alle Stellen finden konnte, wo von diesem Gott die Rede ist. Ich stellte fest, dass er genauso beschrieben wurde wie in der Bibel. Ich ging immer tiefer in die Materie und beschäftigte mich dabei auch mit anderen Bereichen. So fing alles an: beim Himmelstempel.

Wie lange dauerten deine Recherchen?

Sieben Jahre. Es war eine Reise. Anfangs dachte ich nicht daran, ein Buch zu schreiben. Es hat mich, wie gesagt, einfach interessiert. Es bedrückte mich sehr, dass ich meiner chinesischen Kultur den Rücken gekehrt hatte. Als ich diese Entdeckungen machte, erkannte ich dagegen, dass es absolut Teil der chinesischen Kultur war. Sieben Jahre nahm diese Suche in Anspruch.

Was sind die wichtigsten Ergebnisse deiner Forschung?

Das wichtigste Ergebnis ist, dass die alten Chinesen – und damit meine ich die allerersten, nicht spätere Generationen – den Gott der Bibel angebetet haben, dass sie ihn als persönlichen Gott kannten, der tiefes Interesse an uns hat, zu dem wir eine Beziehung haben können, und dass Sündenvergebung ein elementarer Bestandteil der chinesischen Kultur ist.

Sind diese Erkenntnisse in China akzeptiert oder anerkannt?

Nein, die meisten wissen davon nichts. Deshalb habe ich das Buch geschrieben. Ich habe es nicht einfach für mich behalten – jeder Chinese sollte es erfahren. China hat eine Jahrtausende alte Geschichte. Es ist wie eine Zwiebel mit vielen Schichten. Wenn man die Hälfte schält, kommt man zu Konfuzius. Viele sehen Konfuzius als den typischen Vertreter chinesischer Kultur, und das stimmt, wenn man nur die letzten 2.500 Jahre betrachtet. Geht man jedoch weiter zurück, stößt man auf 4 – 5.000 Jahre chinesischer Geschichte. Ich schreibe über die ersten Anfänge, 2.000 Jahre vor Konfuzius.

Die meisten Chinesen heute haben keine Ahnung von dem, was ich entdeckt habe. Wenn ich es ihnen erzähle, sind sie aber begeistert.

Inwiefern stützen diese Funde die Zuverlässigkeit der Bibel und einen buchstäblichen Schöpfungsbericht?

Das ist eigentlich ein Nebenergebnis, aber nicht weniger wichtig, weil heute viele aufgrund der Evolutionstheorien nicht an die Bibel glauben. Das ist ein Riesenproblem, weil die Bibel gleich zu Beginn von der Schöpfung berichtet. Stell dir vor, was in einem jungen Menschen vorgehen muss, dem gesagt worden ist, die Welt sei durch Evolution entstanden, und dann schlägt er die Bibel auf und liest von der Schöpfung! Wenn er schon die ersten Seiten ablehnt, wird er die gesamte Bibel verwerfen. Er wird gar nicht weiterlesen, sondern alles für unglaubwürdig halten. Es hat sich herausgestellt, dass die chinesischen Berichte unabhängig von der Bibel sind, aber genauso alt oder sogar älter. Das zeigt, dass die alten Chinesen die in der Bibel festgehaltenen Ereignisse kannten und aufzeichneten. Es ist eine unabhängige Bestätigung für die Zuverlässigkeit und Echtheit der Bibel.

Welche Rolle spielt hier die chinesische Erforschung der Sterne?

Chinesen interessieren sich sehr für die Sterne. Dabei geht es nicht um Astrologie – dass die Sterne unser Leben und Glück bestimmen – und auch in keiner Weise um den einzelnen Menschen. Vielmehr glaubten die Chinesen, dass der Gott, der die Sterne ins All gesetzt hatte, uns auch wesentliche Botschaften für die ganze Welt (nicht bloß einen Menschen) geben kann. Dieser Punkt ist sehr wichtig. Ich habe den Text, der zeigt, warum sie glaubten und die Sterne erforschten. Sie waren überzeugt, Gott könne ihnen wichtige Ereignisse zeigen.

Ich entdeckte zwei astronomische Ereignisse, die mit Jesus zu tun haben. Wir wissen aus der Bibel, dass die Weisen von den Sternen nach Jerusalem geführt wurden. Sie kamen aus dem Osten, vielleicht Babylon oder Persien. Die Zeitverschiebung zwischen Israel und der chinesischen Hauptstadt beträgt etwa 4 – 5 Stunden, zwischen Babylon und China vielleicht 2 Stunden. Wenn die Weisen den Stern sahen, sahen ihn auch die Chinesen? Das wäre die Nächstliegende Frage. Ich kam zu der Antwort: Ja. In der Tat findet sich in ihren Berichten, dass etwa 5 v. Chr. ein großer Stern 70 Tage lang hell leuchtete.

Dass darüber ein Bericht existiert, ist sehr interessant. Aber noch interessanter und bedeutsamer ist, wie sie das Geschehen deuteten. All das findet sich in der chinesischen Geschichtsschreibung von vor 2.000 Jahren. Sie sagen dort, der Stern markiere den Beginn eines neuen Zeitalters und stelle ein Opfer dar. Ist das nicht eine gute Beschreibung für Jesus? Er kam, um ein neues Zeitalter zu bringen, und er kam, um sich für die Menschen zu opfern. So viel zum Stern aus dem Osten.

Die chinesischen Aufzeichnungen sprechen noch von einem anderen großen Stern 13 Monate später, und das ist der Stern von Bethlehem. Als die Weisen nicht mehr weiter wussten, gingen sie zu König Herodes, weil es das Vernünftigste war. Als sie das Zeichen im Osten sahen, wussten sie, dass es mit einem neugeborenen König zu tun hatte, also gingen sie zu König Herodes. Herodes konnte ihnen allerdings nicht weiterhelfen, also verabschiedeten sie sich, und der Stern tauchte wieder auf. Nun, von Jerusalem nach Bethlehem sind es nur rund 6 km, und so fanden sie Jesus. Die Bibel sagt uns nicht, wann Herodes die Jungen von zwei Jahren und darunter tötete, aber die chinesischen Dokumente helfen uns mit dem Hinweis, dass zwischen erstem und zweitem Stern 13 Monate lagen. Solange brauchten sie für die Reise nach Jerusalem.

Es gab noch ein weiteres astronomisches Ereignis, nämlich am Tag der Kreuzigung. Als Jesus am Kreuz hing, wurde es in Jerusalem von 3 – 6 Uhr nachmittags komplett dunkel. Es war eine Sonnenfinsternis. Haben die Chinesen diese Finsternis miterlebt? Sie waren ja auf demselben Kontinent. Die Antwort ist ja! 33 Jahre nach der Erscheinung der zwei Sterne, von der ich gerade erzählt habe, berichten die Chinesen von einer großen Sonnenfinsternis. Der Kaiser war so von Furcht ergriffen, dass er sagte: „Von heute an soll niemand mehr das Wort ‚heilig‘ aussprechen.“

Wichtiger noch als die Erwähnung dieses Geschehens war seine Deutung. Wir wissen heute nicht mehr, wie sie darauf kamen, weil wir diese Weisheit verloren haben; aber sie sagten, diese Sonnenfinsternis bedeute, dass die Menschen gesündigt haben, dass die Sünde nun auf einem Menschen liegt und es für alle Vergebung gibt. Mehr noch, ein Kommentator sagte: Der Gott-Mensch ist gestorben. Dazu kommt, dass das Wort „sterben“ eigentlich den Tod eines Königs meint. Darum, wenn ich den Satz übersetzen müsste, würde ich sagen: Der Gott-Mensch-König ist gestorben.

Man kann kaum treffender beschreiben, was damals am Kreuz geschehen ist. Noch einmal: Diese Kommentare entstanden vor 2.000 Jahren, als man die Bibel noch gar nicht kannte.

Wo hast du diese Informationen gefunden? In historischen Dokumenten?

In meinem Buch sind alle Quellen angegeben. Es sind alles authentische Dokumente, einschließlich der astronomischen Fakten. Im chinesischen Reich praktizierte jeder Kaiser seine eigene Geschichtsschreibung. Die astronomischen Ereignisse waren zwar Teil der Hofgeschichte, wurden aber getrennt erfasst. Man konnte sie auch nicht nachträglich verändern, denn es gibt mehrere Exemplare davon. Und außerdem: Welches Interesse sollte jemand daran haben, Astronomie zu fälschen?

Welchen Sinn hat es heutzutage noch, den kreationistischen Standpunkt der Bibel zu verteidigen?

Es hilft den Menschen, die Glaubwürdigkeit der Bibel zu erkennen und ihr zu vertrauen. Die Bibel ist nicht einfach ein schönes Buch mit moralischen Lehren. Sie ist auch nicht bloß ein Geschichtsbuch. Sie führt uns und zeigt uns als Menschen, wie wir leben sollen. Aber wenn die Geschichte mit der Schöpfung nicht stimmt, wieso sollten wir der Bibel dann folgen? Das ist das Verdienst der chinesischen Historie: Weil die chinesische Kultur ebenso alt ist wie der biblische Bericht, ist die Geschichte Chinas eine unabhängige Quelle, die die Bibel bestätigt. Das unterstreicht unsere Verpflichtung, auf die Bibel zu hören, weil sie zutreffend ist.

Leicht gekürzt.

Quelle:


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