Vereinigte Arabische Emirate: Katholischer Sonntag statt islamischer Freitag Ruhetag

Wenn auch weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit hat ein Land der islamischen Welt einen Schritt hin zur Öffnung gegenüber westlicher Lebensweise getan, der bemerkenswert ist: Seit Anfang des Jahres 2022 gilt in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) die Viereinhalb-Tage-Arbeitswoche. Dabei wird am Freitag bis zum Mittag gearbeitet, der Samstag und der Sonntag sind komplett frei. Dies wurde von der Tagesschau bereits am 7. Dezember 2021 angekündigt und wurde mit Beginn dieses Jahres Praxis in den VAE. Traditionell ist der Freitag in muslimischen Ländern ein freier Tag und wichtigster Tag der Woche, an dem Muslime das für Männer des islamischen Glaubens verpflichtende Gemeinschaftsgebet halten. Laut Tagesschau kündigte die Regierung der Emirate an, „dass Regierungsbeamte künftig freitags nur einen halben Tag arbeiten müssten, um das Freitagsgebet nicht zu stören."

Ziel dieser Umstellung sei es, „die Arbeitswoche besser auf die globalen Märkte auszurichten und damit den internationalen Handel zu erleichtern, schrieb die staatliche Nachrichtenagentur WAM. Die VAE wollen wie auch andere Golfstaaten unabhängiger von den Einnahmen aus der Öl-Industrie werden und dafür ihre Volkswirtschaften etwa durch Handel breiter aufstellen. Die Emirate seien weltweit das erste Land, das eine Arbeitswoche einführe, die kürzer sei als die global übliche Fünf-Tage-Woche, hieß es von der Regierung: ‚Das verlängerte Wochenende ist Teil der Bemühungen der Regierung der VAE, die Work-Life-Balance zu steigern und das soziale Wohlergehen zu fördern.‘ Außerdem wolle man damit die Wettbewerbsfähigkeit verbessern. Neben Angestellten im öffentlichen Dienst sollen auch Arbeitnehmer der Privatwirtschaft künftig nur noch viereinhalb Tage arbeiten. Die Regelung soll auch auf Schulen ausgeweitet werden."

„Regierungsmitarbeiter würden künftig am Freitag, dem traditionellen muslimischen Ruhetag, einen halben Tag arbeiten und hätten dann samstags und sonntags frei, hieß es in der Ankündigung. Dem Schritt dürften sich Privatwirtschaft und Schulen anschließen", informiert RND. Zufolge Dubai.de wurden bei der letzten Anpassung im Jahr 2006 Freitag und Samstag als Wochenende festgelegt, zuvor „waren Donnerstag und Freitag die beiden freien Tage. Zwischen 1971 und 1999 herrschte sogar noch eine 6-Tages-Woche: Nur der Freitag war frei." Der jetzige zusätzliche halbe arbeitsfreie Freitag muss von Montag bis Donnerstag mit einer zusätzlichen Arbeitsstunde ausgeglichen werden, berichtet die TAZ.

Es ist auch die TAZ, die erwähnt, dass dieser Schritt, mit dem die Vereinigten Arabischen Emirate aus der islamischen Wochenendregelung ausscheren und sich anderen mehrheitlich muslimischen Ländern, wie Marokko, Tunesien, Libanon, der Türkei oder Indonesien anschließen, auch auf Kritik in der islamischen Welt stößt: „‚Der Freitag ist der Feiertag der Muslime. Wenn wir das aufgeben, was bleibt dann noch? Was repräsentiert uns noch als Muslime?‘, fragte Abdel Aziz Al-Khazraj, ein Soziologe aus Katar, auf seinem Youtubekanal mit einer halben Million Followern." Auch andere würden diesen Schritt der Emirate als einen Niedergang des Islam und der eigenen Kultur ansehen. „Der kuwaitische Fernsehsender Ar-Ruya hat dazu Passanten in Kuwait-Stadt befragt: ‚Der Freitag, das ist für uns Muslime unser heiligster Tag. Es gibt keine Rechtfertigung, das Wochenende auf Samstag/Sonntag zu verlegen. Wir müssen den Freitag respektieren‘, fordert einer vor laufender Kamera. Ein anderer Passant fragt: ‚Warum müssen wir andere nachmachen. Wie viel Muslime gibt es? Milliarden? Warum folgen sie [die westliche Welt] nicht uns?‘"

Bibelleser finden die Antwort auf diese höchst relevante und äußerst spannende Frage in Offenbarung Kapitel 13. Dort ist von einer antichristlichen Macht die Rede, die Gewalt haben wird über „alle Stämme und Völker und Sprachen und Nationen" und die alle auf Erden anbeten werden, deren Namen nicht im „Lebensbuch des Lammes" geschrieben stehen. Wer nicht das Zeichen des Tieres an rechte Hand oder Stirn nimmt, wird nicht kaufen oder verkaufen können. Gott gab dem Menschen den wöchentlichen Sabbat als Ruhetag und bezeichnete diesen als Zeichen zwischen Ihm selbst und den Menschen (Hesekiel 20, Verse 12 und 20). Kaiser Konstantin verlegte im Jahr 321 nach Christus diesen Ruhetag auf den Tag der Sonne, den Sonntag. Die katholische Kirche und die Mehrzahl der protestantischen Kirchen folgen dieser heidnischen Tradition.

Christen, die das Sabbatgebot ernst nehmen, sehen dieses Geschehen in der islamischen Welt als Vorbote der Erfüllung der biblischen Prophetie aus Offenbarung Kapitel 13. Wer geglaubt hat, die Frage des Ruhetags könne ein Hinderungsgrund für die islamische Welt sein, sich dem Vatikan anzunähern oder zu folgen, wird nun eines besseren belehrt. Schon der Papstbesuch in Abu-Dhabi im Jahr 2019 mit einer katholischen Messe für 130.000 Besucher sowie der Unterzeichnung einer gemeinsame Erklärung über „die Brüderlichkeit aller Menschen für ein friedliches Zusammenleben in der Welt" von Papst Franziskus und des Großimams Ahmad Mohammad al-Tayyeb zeugen für den neuen Kurs der Vereinigten Arabischen Emirate.

Diese hätten sich der TAZ zufolge nun entschieden: „Es ist am Ende der klassische Streit zwischen Globalisierung und der Bewahrung der eigenen kulturellen und religiösen Identität. Die Emirate haben sich dabei für Ersteres entschieden. Damit werden sie erneut ihrem Ruf als „Übermorgenland" gerecht, auch wenn sie dabei ein Stück Morgenland aufgeben." Was vordergründig als unmöglich erscheint, wird ganz einfach Realität; biblische Prophetie erfüllt sich Schritt für Schritt.

Wirst du deine christliche Überzeugung aufgeben und das Malzeichen des Tieres annehmen, um kaufen und verkaufen zu können, oder Gott und seinen Geboten, seinem Zeichen zwischen Ihm und den Menschen treu bleiben? Das ist die Frage, die jedem einzelnen von uns persönlich gestellt wird. Wählst du das Malzeichen des Tieres, wirst du vielleicht für einen kurzen Augenblick dein zeitliches Leben erleichtern, aber den Himmel aufs Spiel gesetzt haben. Entscheidest du dich für das Siegel Gottes und sein Zeichen, ist es eine Entscheidung für ewiges Leben an Gottes Seite.

StpH, 14.06.2022, 22:30 Uhr


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