Lügen mit System

Warnung vor Wikipedia: Artikel häufig manipulativ

Wikipedia gilt als das bedeutendste Nachschlagewerk der Gegenwart. Aber die Texte sind häufig manipuliert und stellen keineswegs «objektive Wahrheit» dar. Das brachte die «Welt am Sonntag» jetzt ans Licht.

Livenet berichtet unter Berufung auf das Nachrichtenmagazin «idea.de» und die «Welt am Sonntag» vom 19. Januar 2020, dass die Texte der «Wikipedia» häufig «das Werk von Manipulateuren, Aktivisten und Lügnern» seien. Es gebe inzwischen zahlreiche Beispiele dafür, dass «Interessengruppen durch gezielte Aktionen innerhalb der Autorenschaft die Oberhand gewönnen».

Wikipedia wurde im Jahr 2001 vom US-Medienunternehmer Jimmy Wales gegründet und umfasst heute nach eigenen Angaben über 49 Millionen Artikel in rund 300 Sprachen. Sie baut auf dem Prinzip der «Schwarmintelligenz» auf, nach dem «Gruppen von Individuen durch Zusammenarbeit, unabhängig von der Intelligenz der einzelnen Mitglieder, intelligente Entscheidungen treffen können», wie die Enzyklopädie selbst definiert. Aber diese Utopie einer «Gemeinschaft freier und freiwilliger Autoren, sowie eines objektiven Weltwissens, das sie hervorbringe» habe sich nicht erfüllt, so die Sonntagszeitung.

Jimmy Wales, Gründer Wikipedia

In Wikipedia kann jeder als Autor tätig sein und jederzeit einen Wikipedia-Artikel ergänzen oder umschreiben. Autoren beschweren sich allerdings immer wieder, sie würden durch «Zensur und Manipulation» auf Wikipedia mundtot gemacht. Bezahlte Autoren und Aktivisten schrieben Artikel um und unterdrückten Fakten, die dem Auftraggeber nicht gefielen oder nicht in dessen Weltbild passten, so die «Welt am Sonntag». Wenn man einmal in einem Wikipedia-Artikel schlecht dargestellt werde, habe man oft kaum Möglichkeiten, sich gegen eine «tendenziöse Darstellung oder gegen rechtswidrige Inhalte zu wehren» – nicht zuletzt, weil auch alle deutschen Artikel auf amerikanischen Servern gespeichert sind und in Deutschland erwirkte juristische Schritte in den USA vollstreckt werden müssen.

Immer wieder seien professionell betriebene Netzwerke entdeckt worden, die versucht hätten, Seiten in ihrem Sinne zu manipulieren, so die «Welt am Sonntag». Auch Regierungen stehen im Verdacht, Artikel nach ihren Vorstellungen zu beeinflussen. Es gebe bei Wikipedia «keine Instanz im Hintergrund, die einen Schiedsspruch fälle oder über ethische Grundfragen entscheide», zitiert «idea.de» die Sonntagszeitung: «Es gibt auch niemanden, der entscheidet, wann ein Autor befangen ist, oder ob ein Autor, der ein Parteimitglied ist, sich zu Themen, die in dieser Partei eine Rolle spielen, auf Wikipedia schreiben sollte.»

Quelle: www.welt.de, Christina Brause, Redakteurin

Das Fazit von «Welt am Sonntag»-Autorin Christina Brause: Die digitale Enzyklopädie sei zum «bekanntesten und meistbefragten Hüter des Weltwissens» avanciert: «Doch das Vertrauen, das Wikipedia genießt, ist nicht immer gerechtfertigt. Dazu schreiben zu viele daran mit. Mal stimmen die Fakten nicht, mal sind es subjektive Einschätzungen, die sich in die Einträge einschreiben, auch gibt es immer wieder Versuche, gerade bei politisch strittigen Themen, die Informationen zu manipulieren.»

«Den meisten Nutzern ist gar nicht klar, wie fehleranfällig das System Wikipedia ist», sagt Brause.

Bevor wir uns ein Urteil bilden, sollten wir uns besser das Bibelwort zu Herzen nehmen:

… auf der Aussage von zwei oder drei Zeugen soll jede Sache beruhen. — 5. Mose 19,15


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