Ozzy Osbourne: Missverstanden oder gefährlich?

Ozzy Osbourne ist tot. Er war einer der bedeutendsten Rockmusiker aller Zeiten und Mitgründer der Band Black Sabbath. Dementsprechend groß sind auch Anteilnahme und Würdigung seines Lebenswerks. Elton John zum Beispiel trauert um seinen Freund und einen “gigantischen Wegbereiter” und der Queen Gitarrist Brian May ist sich sicher, dass die Welt “Ozzys einzigartige Präsenz und sein furchtloses Talent” vermissen werde.

Warum war der selbst ernannte Fürst der Finsternis so beliebt?

Zunächst einmal, weil seine Musik – rein handwerklich gesehen – sehr gut war. Der Sound seiner Band Black Sabbath war einzigartig, nie zuvor hatte jemand solche Musik gemacht. Tiefe, schwere und stark verzerrte Gitarrenriffs, ein jazzig verspielter Bass und Ozzys klagender, mystischer Gesang – das war der Sound von Black Sabbath.
Die Texte waren so düster wie die Musik und drehten sich um Tod, Krieg, Wahnsinn, okkulte Themen und Drogen.
Quasi ein musikalischer Horrorfilm – aber mit Groove. Für viele Menschen eine faszinierende Mischung, der man sich kaum entziehen konnte.

Persönlich war Osbourne vor allem für seine Exzesse bekannt. Sein Lebensweg ist gepflastert von wilden Rock´n Roll Geschichten. Er zerstörte Hotelzimmer, zog sich eine Linie Ameisen durch die Nase, als das Koks alle war und biss einer Fledermaus auf offener Bühne den Kopf ab.

Für viele Christen war er deswegen ein rotes Tuch und ein Werkzeug Satans.
Seine Fans sehen das natürlich anders.
Die Exzesse? So ist das eben als Rockstar.
Die okkulten Texte? Das ist doch alles einfach nur Kunst.
Der Mensch Ozzy sei schließlich abseits der Exzesse ein guter Mensch gewesen.
So sieht es auch der bekannte Musikjournalist und Moderator Markus Kavka in seiner Würdigung auf instagram:
“Wie kaum ein anderer war er der Inbegriff von Exzess. Wie kaum ein anderer hat er sich tief drin aber auch eine unfassbare Wärme und Menschlichkeit bewahrt, gepaart mit einem Humor und einer Selbstironie, wie ich das sonst nur noch von Lemmy kannte.”

Tja, was stimmt nun! Liegt die Wahrheit vielleicht in der Mitte? Muss man denn alles immer so ernst nehmen, kann man nicht einfach einen humorvollen Menschen würdigen, der – wie jeder andere auch – gute und schlechte Charakterzüge, Licht und Schatten in sich vereint hatte und das musikalisch verarbeitet hat?
Am besten, wir lassen einfach Ozzy und seine Kollegen von Black Sabbath selbst zu Wort kommen.

„Ich hatte schon immer etwas mit Satan, seit ich klein war… Der Teufel ist die ganze Zeit in uns.“ – Ozzy im Circus Magazin vom 26. August 1980, S. 26

„Ich weiß nicht, ob ich ein Medium für eine äußere Kraft bin. Was auch immer es ist – ehrlich gesagt hoffe ich, dass es nicht das ist, was ich denke … Satan.“ – Ozzy im Hit Parader, Februar 1975, S. 24

“Manchmal denke ich, ich sei von einem fremden Geist besessen. Vor ein paar Jahren war ich davon überzeugt – ich dachte, ich wäre tatsächlich vom Teufel besessen. Ich erinnere mich, wie ich mir den Exorzist ein Dutzend Mal angesehen und mir gesagt habe: „Ja, das kenne ich.“ – Ozzy im Hit Parader, November 1984, S. 49

„Ich habe viele, viele Dämonen, die mich auf vielen, vielen Ebenen beeinflussen …“ –Harry Shaw, Ozzy Talking, S. 126

Solche und ähnliche Aussagen nahm Ozzy später wieder zurück
„Black Sabbath war eigentlich nie wirklich eine satanische Band, obwohl wir in manchen Liedern Themen wie Satanismus und Teufelsanbetung angesprochen haben. Es war einfach nur eine andere Perspektive.“

Auch der Bassist Geezer relativierte:
„Wir wollten nicht zu leicht verständlich sein, und niemand hat sich wirklich die Mühe gemacht, sich auf unsere Texte zu konzentrieren… Eine Zeit lang habe ich mich für Magie interessiert, aber wir wurden eigentlich nie richtig verstanden. Wenn man über den Titel Children Of The Grave nachdenkt, könnte man meinen, es sei ein richtig krankes Lied, aber in Wirklichkeit ist es ganz klar ein Antikriegslied.“

Also höchstens ein kleines bisschen satanisch und eigentlich missverstandene Gesellschaftskritik?

Nun gut, gehen wir zurück in die Gründungsjahre der Band.

Terry “Geezer” Butler hatte schon vor der Gründung der Band Interesse am Okkulten:

„Ich las eine Zeitschrift [über schwarze Magie] und dachte: ‚Oh ja, so habe ich das noch nie gesehen‘ – die Sichtweise Satans. Ich fing einfach an, mehr und mehr darüber zu lesen… Ich hatte seit meiner Kindheit viele solcher Erfahrungen gemacht, und endlich las ich Dinge, die sie erklärten. Das führte dazu, dass ich über das ganze Thema las – schwarze Magie, weiße Magie und jede Art von Magie. Ich fand heraus, dass der Satanismus schon vor all dem existierte, und begann, umgedrehte Kreuze an meine Wand zu hängen und Bilder von Satan überall aufzuhängen. Ich malte meine Wohnung schwarz und war richtig tief drin, und all diese schrecklichen Dinge begannen, mir zu passieren. Man kommt an einen Punkt, an dem man die Grenze überschreitet, dem Ganzen völlig folgt und Jesus und Gott völlig vergisst.“
Seconds Magazine, 1996, Ausgabe 39, S. 64

Sein Freund Ozzy schenkte ihm dann noch ein weiteres Buch über schwarze Magie.
Nach der Lektüre hatte er eine übernatürlich Erfahrung:

„Ich hatte einfach dieses ganz seltsame Gefühl dabei [das Buch] und legte es in den Schrank meiner Wohnung. In der Nacht wachte ich auf und da war diese schwarze Gestalt am Fußende meines Bettes … Am nächsten Tag erzählte ich Ozzy davon und ungefähr drei Tage später kamen wir zu unserem ersten Song „Black Sabbath“, und Ozzy erzählte im Text einfach von meinen Erlebnissen.“

Und so entstand der erste Song.

Bill Ward, der Schlagzeuger von Black Sabbath, gab zu:
“Ich kann das nur so beschreiben, und das ist für mich wahrscheinlich am besten: Als wir unsere ersten Songs zusammen spielten, insbesondere die ersten drei Alben, tauchten wir buchstäblich in einem Raum auf und es war fast so, als wären die Songs schon geschrieben. Deshalb bezeichne ich Black Sabbath lieber als Phänomen denn als Band. Obwohl es eine Rock’n’Roll-Band ist, ist da ein Phänomen im Spiel, bei dem das Zeug einfach von irgendwoher kommt, und es ist einfach so passiert, dass wir diejenigen waren, zu denen es kam.”

Und die übernatürlichen Erlebnisse gingen weiter.

Im Buch “Black Sabbath: The Ozzy Osbourne Years” Seite 8 heißt es:
„Während der Proben für neues Material erlebte die Band, die früher als Earth bekannt war, ein übernatürliches Erlebnis. Geezer und Tony spielten Ozzy und Bill neue Riffs vor, als sie zur Überraschung aller die gleichen Noten im gleichen Tempo anschlugen – obwohl keiner von beiden den anderen je zuvor spielen gehört hatte!“

Auf Seite 19 heißt es weiter:
„Geezers Begegnungen mit dem Übernatürlichen gingen weiter. Während der Aufnahmen zu Sabbath Bloody Sabbath in Bel Air spürte der Bassist eine unheilvolle Präsenz, die sein Schlafzimmer erfüllte. Als er aufsah, sah er mehrere Geister, die ihn von oben aus anstarrten – mit überwältigender Wirkung. Von Angst durchflutet weckte er sofort Bill, Tony und Ozzy, um ihnen zu erzählen, was geschehen war. Geezer stellte bald fest, dass alle seine Bandkollegen ähnliche Ereignisse erlebt hatten… Für Sabbath war klar, dass eine dunkle, unheilvolle Wolke über ihnen schwebte.“

Diese dämonischen Belastungen und Phänomene verfolgten die Mitglieder ihr Leben lang.

Einmal versuchte Osbourne sogar seine Frau Sharan zu töten. In der Fernsehsendung 20/20 von ABC, ausgestrahlt am 6. November 2002, beschrieb sie den Vorfall wie folgt:
“Ich war unten und habe gelesen. Er kam runter, nur mit Unterhose an. Und er sagte: ‚Wir haben eine Entscheidung getroffen.‘ Und ich sagte: ‚Wir haben‘? Und er sagte: ‚Du musst sterben.‘ Und dann stürzte er sich einfach auf mich und zog mich runter … und würgte mich. Aber er war weg. Er hatte Scheuklappen auf den Augen. Er war weg. Es war nicht Ozzy.
Er hat einfach diesen Dämon in sich. Er wird diese kleinen Menschen, die in seinem Kopf leben, einfach nicht los.“

Das ist ein Ausschnitt aus dem letzten öffentlichen Auftritt von Ozzy am 5. Juli in Birmingham, wo die Geschichte von Black Sabbath ihren Anfang nahm.

“Gott segne euch alle”, waren die letzten Worte von Ozzy Osbourne, als er ein letztes Mal mit seiner Band in Birmingham auftrat.
Hat Ozzy sich vielleicht auf den letzten Metern seines Lebens doch noch bekehrt?

Zum Glück ist es Gottes Aufgabe und nicht unsere zu sagen, wer in den Himmel kommt und wer nicht.

Aber die Bibel sagt ganz klar:
Nicht jeder, der sagt Herr, Herr wird ins Himmelreich kommen, sondern wer den Willen meines Vaters tut.
Und: An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.
Der Wille des Vaters ist, dass wir gute Früchte bringen. Die guten Früchte werden im Galaterbrief beschrieben:
“Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit.”
Galater 5, 22-23

Für nichts davon standen Ozzy Osbourne und Black Sabbath.

Ihre Kunst und ihr Leben feierten Dunkelheit, Depression, Rücksichtslosigkeit und das eigene Vergnügen als höchstes Gut.

Ob Musik gut gemacht ist, oder ob sie uns gefällt, sollte nicht der Maßstab dafür sein, ob wir sie hören oder nicht.
Jesus sagt in Matthäus 6, dass das Auge das Licht des Leibes ist. Was wir anschauen, beeinflusst unser Innerstes. Aber nicht nur das, was wir sehen – auch das, was wir hören, wirkt tief auf unser Herz. Unsere Sinne sind wie Tore zur Seele. Deshalb ist es so wichtig, was wir an sie heranlassen.

Musik hat wie kaum ein anderes Instrument die Macht, uns und unsere Gefühle zu beeinflussen. Und – Musik ist nicht neutral. Wenn Lieder Gewalt, Rebellion, Ausschweifungen oder Okkultes verherrlichen, dann zieht uns das weg von Gott.
Jesus sagt in der Bergpredigt: “Niemand kann zwei Herren dienen: entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird an dem einen hängen und den andern verachten.” Matthäus 6,24


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