Pokémon Go verbreitet sich viral

August 2016, ktfnews.com, Hal und Betsy Mayer / AD

Im Sturm erobert das erweiterte Realitätsspiel (AR = augmented reality) „Pokémon Go“ die Welt der Jugendlichen. „Pokémon“ steht für pocket monsters, zu Deutsch „Taschenmonster“. Das neue Spiel Pokémon Go steht an der Spitze der kostenlosen Apps bei Apple iTunes und hat inzwischen schon mehr Nutzer als Twitter. Dabei wurde es erst am 6. Juni 2016 veröffentlicht. Es ist so beliebt, dass seine Spieler mehr denn je am Smartphone kleben, und sorgt inzwischen für Go-Kneipenbummel und andere Spielertreffen.

Die Spieler benutzen Navigation und Kamera ihres Smartphones, um virtuelle Kreaturen wie Goblins, Fische und Frösche zu fangen, zu bekämpfen oder zu trainieren. Im Spiel leben diese Wesen auf Bäumen, in Flüssen, auf Felsen und am Himmel und erscheinen auf dem Bildschirm, als würden sie sich in der realen Umgebung des Spielers befinden. Rund 10% aller Android-Nutzer haben sich Pokémon Go auf ihr Smartphone geladen. Forbes berichtet, 46% der Spieler seien zwischen 18 und 29 Jahre alt, 45% verdienten über 50.000$ im Jahr und 63% seien weiblich.

In gewissem Sinn ist das Spiel religiös, denn es handelt sich um japanischen Animismus. Die Wesen stellen Naturgötter dar, die unter freiem Himmel auffindbar sind. Werden Pokémons gefüttert und mit Rauch angelockt, verbünden sie sich mit dem Spieler und verschaffen ihm Punkte. Werden sie ignoriert, dann sind sie nachtragend, laufen davon und lassen sich nicht mehr einfangen. Manche Namen der Pokémons klingen wie die von Dämonen und ihre Eigenschaften erinnern an Götter der japanischen Mythologie: Bisasam (ein Saurier), Welsar (ein Wels), Tengulist (ein Bergkobold), Schmerbe (ein Froschwels), Morlord (ein Molch) und Krebscorps (ein Flusskrebs). Anne Allison von der Zeitschrift Contemporary Japan bezeichnete das Spiel als „Techno-Animismus“.

Doch es geht noch tiefer. Pokémon Go bereitet seine Spieler auf die Kommunikation mit Dämonen vor. In den 1990ern war Pokémon ein beliebtes Handheld-Spiel, bei dem Tiermonster mit okkulten Fähigkeiten gefangen und trainiert werden konnten, um gegen andere Spieler und deren Pokémons zu kämpfen. Eine ganze Generation Kinder, die mit Pokémon und Harry Potter aufgewachsen sind, kann jetzt im Erwachsenenalter erneut okkulte Unterhaltung in der neuen Welt der erweiterten Realität (AR) erleben.

Im Gegensatz zu den Jahrzehnten der virtuellen Realitätsspiele (VR), bei denen sich die Spieler von der Außenwelt abschotteten, verweisen begeisterte Anhänger von AR-Spielen auf den Vorteil, dass man bei Pokémon Go in der Umwelt unterwegs sein muss. Das Spiel steigere das Erleben – Sehen, Hören, Riechen und Fühlen.

Warum ist dieses Spiel bei jungen Erwachsenen so beliebt? Es bietet einen Fluchtweg, eine „palliative [schmerzlindernde] Ablenkung“ von den pausenlosen bedrückenden Berichten über Mord, Chaos und politischen Tratsch. Es gibt den desillusionierten Menschen nach der Jahrtausendwende das Gefühl, in einer Welt, in der sie sonst machtlos sind, doch noch etwas Macht zu haben.

Die Ähnlichkeiten zum Übernatürlichen sind bedeutsam. Pokémon Go steht dafür, dass in unserer Welt Wesen jenseits von Wahrnehmung und Wissenschaft existieren. Sind wir mit ihnen „verbunden“, können wir mit ihnen kommunizieren, sie fangen oder bekämpfen. Pokémon Go schafft eine Welt, die der wahren geistlichen Welt ähnlich ist. Das Spiel lehrt uns, dass die normalerweise unsichtbare „spirituelle Welt“, die unsere fünf Sinne übersteigt, mit dem richtigen Hilfsmittel (in diesem Fall das Smartphone) jedem zugänglich wird. Der einzige Weg in diese Parallelwelt ist, seine Wahrnehmung technisch zu erweitern. Pokémon Go lässt seine Nutzer in zwei Welten gleichzeitig leben. Das ist Okkultismus. Es ist nicht einfach ein harmloses Spiel, sondern in moderne Technik verpackter Spiritismus.

Spiele mit okkulter Thematik vermitteln oft ein Gefühl der Macht, da andere Wesen kontrolliert, manipuliert und vernichtet werden können. Als Jesu Jünger erstaunt waren, dass sie Macht über die Dämonen hatten, warnte Jesus sie und sagte, sie sollten sich vielmehr darüber freuen, dass ihre Namen im Himmel geschrieben stehen (siehe Lukas 10,17-20).

Pokémon Go und ähnliche Formen okkulter Fantasie mögen harmlos erscheinen, doch sie gewähren satanischen Mächten, die auf unsere Vernichtung aus sind, Zugang in unser Leben. Darüber hinaus verschwenden wir mit solchen Spielen unsere Zeit und Leistungsfähigkeit. Bleiben wir doch lieber in der Wirklichkeit und bemühen uns, andere zu segnen und zu erbauen, um sie und uns auf die ultimative Wirklichkeit eines neuen Himmels und einer neuen Erde vorzubereiten. Im Gegensatz zu Satan können uns die Pokémon-Taschenmonster zwar nichts anhaben, doch er benutzt sie, um Menschen zu verführen, die seine Täuschungen nicht kennen.

Satan verwendet dieses AR-Spiel, um die Grenze zwischen der sichtbaren Welt und dem unsichtbaren Reich der Dämonen bzw. Pokémons zu verwischen. Die Menschen gewöhnen sich an den Umgang mit ihnen, ohne von der Realität des Großen Kampfes zu wissen. Pokémon Go ist ein „Lügenwunder“ (2. Thessalonicher 2,9). Es stellt die unsichtbare Wirklichkeit in ein falsches Licht.

Sorgen, Reichtümer, Vergnügungen – alles nutzt Satan in seinem Spiel des Lebens um die menschliche Seele. Wir haben die Warnung: „Liebt nicht die Welt noch was in der Welt ist! Wenn jemand die Welt liebt, ist die Liebe des Vaters nicht in ihm; denn alles, was in der Welt ist, die Begierde des Fleisches und die Begierde der Augen und der Hochmut des Lebens, ist nicht vom Vater, sondern ist von der Welt.“ (1. Johannes 2,15f.) Der die Herzen der Menschen liest wie ein offenes Buch, sagt: „Hütet euch aber, dass eure Herzen nicht etwa beschwert werden durch Völlerei und Trunkenheit und Lebenssorgen und jener Tag plötzlich über euch hereinbricht.“ (Lukas 21,34) Und der Apostel Paulus schreibt durch die Eingebung des Heiligen Geistes: „Die, welche reich werden wollen, fallen in Versuchung und Fallstricke und viele törichte und schädliche Begierden, welche die Menschen in Untergang und Verderben stürzen.“ (1. Timotheus 6,9) (Ellen White, Christ’s Object Lessons, S. 55f.)

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