Staatliche Überwachung bedroht die Religionsfreiheit

Christen, die in totalitär regierten Staaten leben, geraten immer stärker unter Druck. Laut dem aktuellen Weltverfolgungsindex des christlichen Hilfswerks Open Doors hat sich die Lage für Christen etwa in China und in der Türkei weiter zugespitzt.

Einem Bericht aus dem US-Außenministerium zufolge, versucht die chinesische Regierung nun mithilfe von Überwachungskameras, künstlicher Intelligenz und biometrischen Technologien Religionsgemeinschaften einzuschüchtern und zu überwachen. Tausende Kameras seien in der Nähe religiöser Versammlungsräume installiert worden. Durch Gesichtserkennungstechnologie könne man die Gottesdienstbesucher identifizieren und gegebenenfalls die Sicherheitskräfte darüber informieren.

Dass Religionen in China unterdrückt werden, ist nicht neu. Aber, so heißt es aus den Reihen der US-Kommission Internationaler Religionsfreiheit, „Chinas Fähigkeit, diese Technologien zu nutzen, hat das Ausmaß und den Umfang der Bedrohung der Religionsfreiheit im Land erweitert“.

Erst kürzlich wurde nun gemeldet, dass die chinesische Regierung begonnen hat, die an den Kirchenwänden angebrachten Zehn Gebote der Bibel durch Zitate des chinesischen Präsidenten Xi Jinping zu ersetzen.

Gern wird jedoch vergessen, dass nicht nur totalitäre Staaten sehr stark auf Überwachung der Bevölkerung setzen. Unter dem Deckmantel der Sicherheit wollen laut Medienberichten Bundesregierung und Deutsche Bahn an Bahnhöfen und öffentlichen Plätzen auf biometrische Gesichtserkennung zurückgreifen. Für diese jedoch fehlt jegliche gesetzliche Grundlage. Trotz des Widerstands von Datenschützern soll diese Methode „heimlich“ in den Maßnahmenkatalog der Behörden verankert werden.

Die angeblich notwendige Videoüberwachung wird unter Experten teils stark angezweifelt. Für die Rechtfertigung muss nun ausgerechnet das Schicksal eines kürzlich am Frankfurter Hauptbahnhof getöteten Kindes herhalten. Grünen-Fraktionsvize Konstantin von Notz mahnte, der „grauenhafte Fall in Frankfurt“ eigne sich nicht für das „Aufwärmen alter sicherheitspolitischer Forderungen“.

Konstantin von Notz, Foto: [Sven Teschke] / Lizenz: [Creative Commons CC-by-sa-3.0 de]

Staaten, die unter Missachtung von Persönlichkeitsrechten ihre Bevölkerung ausspionieren, finden sich nicht nur in Südamerika oder in Asien, sondern auch in Europa, welches sich nur allzu gern freiheitlich-demokratische Grundwerte auf die Fahne schreibt.

Doch wie hoch das Maß an Überwachung auch sein möge: Es gibt keinen Staat der Welt, der die innersten Gedanken eines Menschen lesen kann. Über den Gott der Bibel heißt es dagegen im 1. Königebuch:

„Du allein kennst das Herz aller Menschenkinder.“ — 1. Könige 8,39b

Der Unterschied zwischen Gott und einem staatlichen Überwachungsapparat ist markant: Gott liebt jeden Menschen und gebraucht sein Wissen über uns, um uns zu helfen. Während eine Regierung die Gewalt über ihre Bevölkerung nicht selten für eigene Zwecke missbraucht, will Gott stets unser Bestes. Während es durchaus legitim ist, sich gegen den staatlichen Eingriff in die Privatsphäre zur Wehr zu setzen, dürfen wir Gott voll und ganz vertrauen.


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