Warum will das FBI von Apple den Zugang zu einem einzelnen iPhone erzwingen?

Februar 2016, ktfnews.com. – Die US-Richterin Sheri Pym hat bestimmt, dass Apple dem FBI beim Entsperren des iPhones eines der Attentäter von San Bernardino, Kalifornien, helfen soll. Doch Apple weigert sich mit der Begründung, Datenschutz sei wichtiger als nationale Sicherheit.

Der Kampf um sogenannte „Hintertüren“ in der Verschlüsselungstechnologie währt schon lange im Silicon Valley, wo der Schutz von Nutzerdaten hohe Priorität genießt. Er lässt sich bis auf Edward Snowden zurückverfolgen, der aufgedeckt hat, in welchem Ausmaß Telefongesellschaften und Technik US-Bundesbeamten beim Ausspähen der Daten helfen, die durch ihre Netzwerke laufen.

Die Forderung des FBI und der US-Richterin geht jedoch noch weiter. Der Richterbeschluss verlangt, dass Apple einen Zugang zu den auf einem iPhone gespeicherten Daten ermöglicht. Apple stellte [den Ermittlern] daraufhin die iCloud-Daten zur Verfügung. Das war jedoch lange vor den Anschlägen. Das FBI möchte nun auf neuere Daten zugreifen.

Facebook, Apple und Twitter haben seit Snowdens Entdeckungen einstimmig verkündigt, sie würden keine Hintertüren mehr einbauen, da sie das Vertrauen der Menschen in die Datensicherheit ihrer Produkte beeinträchtigten.

Das FBI fordert eine Hintertür, weil iPhone-Nutzer eine Sicherheitseinstellung vornehmen können, die alle Daten des Gerätes löscht, wenn mehrere Male ein falsches Passwort eingegeben worden ist. Diese Sicherheitsmaßnahme soll sensible Daten davor schützen, in falsche Hände zu geraten.

Das FBI sucht nach Hintergrundinformationen über das San Bernadino-Massaker und verlangt von Apple, diese Sicherheitseinstellung zu deaktivieren. Apple sagt, dazu sei ein paralleles Betriebssystem notwendig, das die Sicherheit gefährden und das iPhone anfällig für Hacker, Spione und die [amerikanische] Bundesregierung machen würde.

Apple-CEO Tim Cook veröffentlichte auf der Firmenwebsite folgende Aussage: „Noch nie wurde ein amerikanisches Unternehmen dazu gezwungen, seine Kunden einem größeren Angriffsrisiko auszusetzen. Jahrelang haben Kryptologen und nationale Sicherheitsexperten davor gewarnt, Verschlüsselungstechnologien zu schwächen. Dies zu tun, würde nur gutgesinnten, gesetzestreuen Bürgern schaden, die ihren Datenschutz Unternehmen wie Apple anvertraut haben.“

Sollte der Gerichtsbeschluss umgesetzt werden, würde dies ernste Folgen für iPhone-Nutzer nach sich ziehen. Wenn die US-Regierung solche Forderungen stellen kann, warum nicht auch die chinesische oder russische Regierung? Außerdem besäße die Regierung dann eine Art „Generalschlüssel“, mit dem sie auch zu anderen iPhones Zugang hätte. Und wer würde gewährleisten, dass die Regierung diese Macht nicht missbraucht?

Um den Kundenanforderungen für Datenschutz nachzukommen, entwickeln Apple, Google und andere Hightech-Unternehmen zurzeit Verschlüsselungstechnologien, die sie nicht einmal selbst entsperren können.

Die Überwachung der Bürger ist essenziell für die weltweite Durchsetzung der endzeitlichen Anbetungsgesetze. Noch findet dieser Kampf in anderen Bereichen statt. Doch der Ausgang wird den Vorstoß zur letzten Krise zweifellos beschleunigen oder verzögern.

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