Was ist los mit der Globalisierung?

31. Januar 2017, ktfnews.com, Hal Mayer

Die Globalisierung ist ein prophetisches Schlüsselmerkmal der Endzeit. Ihr Fortschritt ist besonders seit dem Ende der 1980er-Jahre beschleunigt worden, als die Berliner Mauer gefallen war. Globalisierung und Sozialismus sind Teil der römisch-katholischen Agenda, und politische Führer sind beständig dem Wunsch der versteckten Elite hinter den Kulissen nachgekommen, eine globalistische Infrastruktur zu schaffen. Nach dem 11. September 2001 dann kam der Globalismus richtig in Fahrt – so dachten jedenfalls viele.

Aber jetzt dreht sich der Wind, und es scheint, als ob der Globalismus sich auf dem Rückzug befindet: Populäre Bewegungen sprechen dagegen, und das Volk wählt politische Führer und Parteien, die sich der Globalisierung widersetzen, wie Donald Trump oder die Partei von Marine Le Pen in Frankreich. Viele Länder verlassen globalistische Koalitionen, wie etwa England bei der Abstimmung zum Brexit.

Aber „das komplexe Netzwerk internationaler Verbindungen zu entflechten, das errichtet wurde“, um den Globalismus zu unterstützen, „wäre ein langer und schmerzhafter Prozess“.

Pascal Lamy, vormals EU-Handelskommissar und Generaldirektor der Welthandelsorganisation WTO, verspottete beim jährlichen Treffen der globalen Elite in Davos die Vorstellung, dass die Welt nun den Prozess der Globalisierung anhalten würde, und sagte: „Die momentane Verlangsamung im globalen Handel war nach Jahren des schnellen Wachstums nur zu erwarten.“

Roberto Azev_ê_do, der jetzige Chef der WTO, sagte: „Ein Unterschied zwischen der Finanzkrise von 2008 und den 1930er-Jahren ist, dass wir heute multilaterale Vorschriften haben“. Ein Vergeltungsprotektionismus, sagte er, würde den Welthandel spürbar schrumpfen lassen. „Das wäre eine Katastrophe von unvorstellbarem Ausmaß.“

Christine Lagarde, Geschäftsführerin des Internationalen Währungsfonds, meinte: „Wenn Trump mit seiner Handelsagenda fortfährt, wird dies alle Wachstumsvorteile durch seine Steuererleichterungen und Ausgaben für die Infrastruktur zunichte machen – und noch einiges mehr. Die Hoffnung der großen internationalen Organisationen – IWF, Weltbank und OECD – ist, dass der neue Präsident schnell einsieht, dass es Nachteile gibt, wenn man 45% Zoll auf chinesische Waren erhebt: höhere Preise für die Konsumenten und Vergeltungsmaßnahmen, um nur zwei zu erwähnen.“

Die Globalisierung hat Verlierer hervorgebracht, insbesondere die Mittelschicht, die sich in einer Krise befindet. Die Globalisten haben „wenig bis nichts dafür getan, die Gewinne der stärkeren Liberalisierung gerecht zu verteilen“, fügte sie hinzu. Nun treten die Folgen zu Tage. „In den vergangenen Jahren hat die Zahl der Verlierer zugenommen – und sie sind lauter geworden.“

In der Finanzkrise sind viele Länder stillschweigend zu protektionistischen Maßnahmen übergegangen. Jetzt wird unter Trump die Transpazifische Partnerschaft, die von Amerika ausgehandelt wurde, abgeschafft. Und ein bilaterales Abkommen zwischen Brüssel und Washington – die Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) – hat praktisch keine Chance mehr.

Zurzeit hat der „Kult des starken Mannes“ Führungspersonen in einer Reihe von Ländern hervorgebracht, „die sich nicht immer an die Spielregeln halten“, sagte Mark Malloch-Brown, ehemals stellvertretender UN-Generalsekretär, und erwähnte dabei Xi in China, Narendra Modi in Indien, Recep Tayyip Erdo_ğ_an in der Türkei, Wladimir Putin in Russland und nun Donald Trump in den USA. Sie stellen eine beeindruckende Fraktion in der G20 dar, der Gruppe von Industrie- und Entwicklungsländern, die in der Finanzkrise eingesetzt wurde, um eine bessere politische Weltordnung zu gewährleisten. „Die bürgerliche Demokratie wird durch eine Generation von Cäsaren ersetzt“, äußerte Malloch-Brown.

Dies ist nicht die erste Epoche der Globalisierung. Eine Art „Globalisierung 1.0“ gab es schon Ende des 19. Jahrhunderts, einem Zeitalter des freien Handels, der Massenmigration und der liberalisierten Kapitalflüsse – auch wenn heute die Technik schneller ist und globale Netzwerke enger verflochten sind. Das erste Zeitalter der Globalisierung endete mit dem Ersten Weltkrieg.

„Die unausgesprochene Frage in Davos war, ob der 20. Januar 2017 ein weiterer Tag sein wird, der aus den falschen Gründen in die Geschichte eingeht.“ Wird der Widerstand gegen die Globalisierung zum nächsten Weltkrieg führen? Die Eliten in Davos bestärkten sich selbst, die Globalisierung werde weiterrollen, wenn auch mit einigen Unebenheiten auf der Straße. Sie werde ihre Zeit abwarten, bis die Angst in der Mittelschicht überwunden sei oder die wirtschaftliche Realität sie im Zuge der Umsetzung der Antiglobalisierungs-Agenda hart treffe.

Jesus hat in Matthäus 24,7 und auch durch den Propheten Daniel und den Apostel Johannes davor gewarnt, dass die Globalisierung zu „Kriegen und Kriegsgerüchten“ führen wird. Er hat klargestellt, dass sich die Globalisierung in den letzten Tagen voll entwickeln wird (siehe Daniel 2,3 und Offenbarung 13). Wir können uns auf dramatische Ereignisse in sehr naher Zukunft einstellen.

Quellen:


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