Wie in den Tagen Sodoms

Die Stadt Sodom befand sich in dem berühmten Senkungsgraben, der durch Palästina verläuft – der größten Verwerfung auf der Oberfläche unseres Planeten. Sie beginnt in der Türkei, folgt dem Jordantal durch den See von Genezareth bis zum Toten Meer, weiter zum Golf von Akaba, durch das Rote Meer und in den Großen Afrikanischen Grabenbruch. Ihr niedrigster Punkt ist das Tote Meer, das 400 m tiefer als die Umgebung und 700 m unterhalb des Meeresspiegels liegt – der niedrigste Ort der Welt. Je näher man dem Toten Meer kommt, desto heißer wird es. George Adam Smith, der berühmte Entdecker des 19. Jahrhunderts, beschrieb diesen äußerst ungewöhnlichen Ort so:

„Vielleicht gibt es auf einem anderen Planeten etwas Ähnliches wie das Jordantal, aber bestimmt nicht auf unserer Erde.“

Seit Jahrtausenden ist dieses Gebiet öde und verlassen. Es besteht kein Zweifel, dass es hier war, wo einst die Städte Sodom und Gomorra standen.

Zurück in die Zeit Abrahams

In 1. Mose 12 lesen wir, dass Gott den Patriarchen Abram berief, aus Ur in Chaldäa in das Land Kanaan auszuwandern. Sein Neffe Lot begleitete ihn. Weil sie sich im verheißenen Land so rasch ausbreiteten, gab es nicht ausreichend Wasser für ihre Herden. Um keinen Streit aufkommen zu lassen, schlug Abram Lot vor:

1Mo 13,9 Ist nicht das ganze Land vor dir? Trenne dich doch von mir! …
10 Da erhob Lot seine Augen und sah die ganze Ebene des Jordan, dass sie ganz bewässert war – bevor der HERR Sodom und Gomorra zerstört hatte – wie der Garten des HERRN, wie das Land Ägypten …
11 Da wählte sich Lot die ganze Ebene des Jordan …
12 … und Lot wohnte in den Städten der Ebene des Jordan und schlug seine Zelte auf bis nach Sodom.
13 Die Leute von Sodom aber waren sehr böse und sündig vor dem HERRN.

In Kapitel 14 wird berichtet, wie vier Könige aus dem Osten ins Jordantal eindrangen und die Könige von Sodom und Gomorra besiegten.

1Mo 14,3 Alle diese verbündeten sich und kamen in das Tal Siddim, das ist das Salzmeer.
8 … sie ordneten sich zur Schlacht gegen sie im Tal Siddim …
10 Im Tal Siddim aber war Asphaltgrube neben Asphaltgrube; und die Könige von Sodom und Gomorra flohen und fielen dort hinein …
11 Da nahmen sie alle Habe von Sodom und Gomorra …
12 Und sie nahmen Lot mit, den Sohn von Abrams Bruder, und seine Habe und zogen davon; denn er wohnte in Sodom.

Wer könnte sie retten? Abram! Er hatte 318 ausgebildete Knechte, die er sofort bewaffnete, als ihn die Nachricht erreichte. Zusammen mit seinen Verbündeten Aner, Eschkol und Mamre verfolgte er die Feinde bis Dan. In einer nächtlichenSchlacht fügten Abrams Streitkräfte den Plünderern eine entscheidende Niederlage zu und holten alle Gefangenen und Güter zurück (1Mo 14,1-24). Eine faszinierende Geschichte!

Tal des Todes

Das Salz- bzw. Tote Meer hieß ursprünglich Tal Siddim (Schittim). Die Städte Sodom und Gomorra lagen ganz in der Nähe. Seit fast 4000 Jahren ist diese Gegend von Salz gesättigt. Das Tote Meer hat einen Salzgehalt von 25 %. Nichts geht darin unter. Im Jahr 70 n. Chr. warfen die Römer jüdische Gefangene in den See, um sie zu ertränken, doch weil die Juden auf der Oberfläche trieben, glaubten die Römer, die Götter würden sie behüten, und ließen sie frei. Es gibt kein Leben in dem See – keinen Fisch, keine Koralle, keine Alge, kein Fischerboot. Am Südwest-Strand türmen sich Salzhügel mit bis zu 50 m dicken Schichten. Dutzende Salzsäulen umringen den See, und unwillkürlich fragt man sich, welche wohl Lots Frau war. Wegen der riesigen Teerklumpen, die oft an die Oberfläche schwammen, nannten die Römer ihn Lacus Asphalticus (Asphaltsee). Heute ist das Tote Meer eine der Ölquellen Israels. Alles deutet darauf hin, dass in diesem Gebiet einmal eine gewaltige Feuersbrunst gewütet hat. 1848 segelte eine Gruppe amerikanischer Forscher unter der Leitung von W. F. Lynch den Jordan hinunter und führte Unterwassergrabungen am Grund des Toten Meeres durch. Sie fanden jede Menge Asche, was auf einen vergangenen Großbrand schließen lässt. Der biblische Bericht lautet:

1Mo 19,24 Da ließ der HERR auf Sodom und auf Gomorra Schwefel und Feuer regnen von dem HERRN aus dem Himmel.

Der bekannte Archäologe und Wissenschaftler Prof. M. G. Kyle schreibt:

„Überall verstreut im Gebiet des Toten Meeres stößt man auf Schwefelpartikel. Man findet sie vermischt mit dem Mergel der Berge an der Westküste.“

Als ich Israel besuchte und die Straße zum See hinunterfuhr, sah ich, dass bei der Planierung des Weges große Klumpen von halbrundem, grauem Material aufgegraben worden waren. Ich stieß mit dem Fuß dagegen, um zu sehen, woraus sie bestehen, und als sie aufbrachen, kam leuchtend gelber Schwefel zum Vorschein. Etwa 100 n. Chr. schrieben die Historiker Josephus und Strabo, die Ruinen der Städte Sodom und Gomorra seien vom Südstrand des Toten Meeres aus noch immer sichtbar. Heute gibt es keine überreste mehr. Seit Tausenden von Jahren nennen die Araber den See Bahret Lut – „See Lots“. Jüngste Behauptungen, durch die Austrocknung des südlichen Ausläufers seien ausgebrannte Gebäude u. a. freigelegt worden, sind zweifelhaft. Untersuchungen von Fachleuten haben ergeben, dass es sich um Jahrtausende lange Ansammlungen von Unterwasserschutt handelt, die ähnliche Formen haben können wie Gebäude

Warum vernichtete Gott Sodom?

Die Bibel erwähnt die Auslöschung Sodoms mehr als zwanzig Mal. Jesus bezieht sich fünfmal darauf; Petrus, Paulus und Judas gebrauchen sie als warnendes Beispiel. Das erste Buch Mose schildert auf packende Weise, wie Gott in Bezug auf Sodom eingegriffen hat. Als ich das Gebiet besuchte, saß ich unter einer alten Eiche und stellte mir vor, was damals mit Abram, den der Herr mit 99 Jahren in Abraham umbenannte, geschah:

1Mo 18,1 Und der HERR erschien ihm bei den Terebinthen von Mamre, als er bei der Hitze des Tages am Eingang des Zeltes saß. 2 … Und siehe, drei Männer standen vor ihm; sobald er sie sah, lief er ihnen vom Eingang des Zeltes entgegen …

Abraham lud sie zum Essen in sein Zelt ein. Einer der Männer war Gott-Sohn in menschlicher Gestalt. Er versprach Abraham, dass Sara, die schon alt war, ihm einen Sohn gebären würde. Sara hörte im hinteren Zelt jedes Wort und lachte in sich hinein:

12 Nachdem ich alt geworden bin, sollte ich noch Liebeslust haben? Und auch mein Herr ist ja alt!

Der Herr fragte Abraham:

13 Warum hat Sara denn gelacht …?
14 Sollte für den HERRN eine Sache zu wunderbar sein? Zur bestimmten Zeit … hat Sara einen Sohn.
15 Doch Sara leugnete und sagte: Ich habe nicht gelacht! Denn sie fürchtete sich. [Der HERR] aber sprach: Nein, du hast doch gelacht!

Und tatsächlich brachte Sara einen Sohn zur Welt und nannte ihn „Isaak“. Warum Isaak? Weil dieser Name „Lachen“ bedeutet! Da Abraham Gott gehorsam war, offenbarte der Herr ihm auch das Schicksal Sodoms:

20 Das Klagegeschrei über Sodom und Gomorra, wahrlich, es ist groß, und ihre Sünde, wahrlich, sie ist sehr schwer.
21 Ich will doch hinabgehen und sehen …

Während der Herr bei Abraham blieb, der darum bat, die Stadt um Lots willen zu verschonen, gingen die zwei Engel weiter nach Sodom. Als sie ankamen, saß Lot am Tor, denn er gehörte zum Stadtrat. Als er die Engel in menschlicher Gestalt sah, begrüßte er sie und bot ihnen an, bei ihm zu übernachten. Dann geschah Folgendes:

1Mo 19,4 Noch hatten sie sich nicht niedergelegt, da umringten die Männer der Stadt, die Männer von Sodom, das Haus, vom Knaben bis zum Greis, das ganze Volk von allen Enden der Stadt.
5 Und sie riefen nach Lot und sagten zu ihm: Wo sind die Männer, die diese Nacht zu dir gekommen sind? Führe sie zu uns heraus, dass wir sie erkennen [sexuell missbrauchen]!

Lot entgegnete ihnen:

7 Tut doch nichts Böses, meine Brüder!

Dies zeigt die Verdorbenheit in Sodom, derer sich Lot offenbar nicht wirklich bewusst war. Ellen G. White schreibt:

PP 138 Er hatte keine richtige Vorstellung von der entwürdigenden, abscheulichen Gottlosigkeit, die in dieser lasterhaften Stadt herrschte.

Dazu kam, dass

PP 139 durch das Leben in jener gottlosen Stadt mitten unter Ungläubigen sein Glaube erlahmt war.

Jetzt griffen die Sodomiter zur Gewalt.

1Mo 19,9 Aber sie sagten: Zurück da! Und sie sagten: Da ist einer allein gekommen, sich als Fremder hier aufzuhalten, und will sich schon als Richter aufspielen! Nun, wir wollen dir Schlimmeres antun als jenen. Und sie drangen hart ein auf den Mann, auf Lot, und machten sich daran, die Tür aufzubrechen.
10 Da streckten die Männer [die zwei Engel] ihre Hand aus und brachten Lot zu sich herein ins Haus …
11 Die Männer aber, die am Eingang des Hauses waren, schlugen sie mit Blindheit, vom kleinsten bis zum größten, sodass sie sich vergeblich mühten, den Eingang zu finden.

Gründe für den Niedergang

Wie konnte Sodom so weit herunterkommen? 1500 Jahre später wurde dem Propheten Hesekiel die Wurzel des übels offenbart:

Hes 16,49 Siehe, das war die Schuld deiner Schwester Sodom: Hochmut, Fülle von Brot und sorglose Ruhe … aber die Hand des Elenden und des Armen stärkte sie nicht;
50 und sie wurden hochmütig und verübten Gräuel vor meinem Angesicht. Und ich tat sie hinweg, sobald ich es sah.

Hier zeigt sich der Fluch von überfluss und Müßiggang. Gerade das, was sich viele von uns sehnlich wünschen, erweist sich als Fluch für die Gesellschaft und zerstörerisch für den Charakter. Weshalb? Weil der Mensch von Natur aus zum Bösen neigt. Wenn sich die Gelegenheit bietet, entscheidet sich die Masse im Allgemeinen für den Weg nach unten. Wir sehen das in der heutigen Gesellschaft, und darum müssen wir unsere Kinder bewusst erziehen.

Spr 29,15 Ein sich selbst überlassener Junge macht seiner Mutter Schande.

Das verrät einiges darüber, warum sich unsere Gesellschaft in einem katastrophalen Zustand befindet.Eine Schuld Sodoms war ihre moralische Perversion. Von dieser Stadt leitet sich der Begriff „Sodomie“ ab. In der Bibel ist Sodom auch ein Symbol für die endgültige Vernichtung der Gottlosen.

Jud 7 ELB Wie auch Sodom und Gomorra und die umliegenden Städte, die in gleicher Weise wie sie Unzucht trieben und hinter fremdem Fleisch herliefen, als ein Beispiel vorliegen, indem sie die Strafe des ewigen Feuers erleiden.

In der Geschichte das auserwählten Volkes kam es einmal zu ähnlichen Zuständen:

Jes 3,8 Denn Jerusalem ist gestürzt und Juda gefallen, weil ihre Zunge und ihre Taten gegen den HERRN sind, um den Augen seiner Herrlichkeit zu trotzen.
9 … Von ihrer Sünde sprechen sie offen wie Sodom, sie verschweigen sie nicht. Wehe ihrer Seele! Denn sich selbst tun sie Böses an.

Die griechisch-römische Gesellschaft in den Tagen des Neuen Testaments war ähnlich tief in Homosexualität verstrickt. Die eigentliche Ursache, wie der Apostel Paulus sie aufzeigt, ist höchst überraschend: Die Bewohner der Welt einschließlich der brillanten Griechen jener Zeit hatten sich dem Zeugnis der Natur verweigert, dass es einen Schöpfergott gibt. Anstatt ihn anzubeten, wandten sie sich dem Götzendienst zu.

Röm 1,23 und haben die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes vertauscht mit einem Bild, das dem vergänglichen Menschen, den Vögeln und vierfüßigen und kriechenden Tieren gleicht
26 Darum hat sie Gott auch dahingegeben in entehrende Leidenschaften; denn ihre Frauen haben den natürlichen Verkehr vertauscht mit dem widernatürlichen;
27 gleicherweise haben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen und sind gegeneinander entbrannt in ihrer Begierde und haben Mann mit Mann Schande getrieben und den verdienten Lohn ihrer Verirrung an sich selbst empfangen …
32 Obwohl sie das gerechte Urteil Gottes erkennen, dass die des Todes würdig sind, welche so etwas verüben, tun sie diese Dinge nicht nur selbst, sondern haben auch Gefallen an denen, die sie verüben.

In seinem Brief an die Korinther erklärte Paulus:

1Kor 6,9 Wisst ihr denn nicht, dass Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden? Irrt euch nicht: Weder Unzüchtige noch Götzendiener, weder Ehebrecher noch Weichlinge, noch Knabenschänder,
10 weder Diebe noch Habsüchtige, noch Trunkenbolde, noch Lästerer, noch Räuber werden das Reich Gottes erben.

In den Wind geschlagen

Heute werden homosexuelle Beziehungen von einigen sogenannten christlichen Kirchen gebilligt, und manch ein Homosexueller betrachtet sich als Christ. Sie ignorieren Gottes Warnungen in der Heiligen Schrift, nicht nur in den Briefen von Paulus, sondern auch die folgenden Ausführungen des Apostels Petrus:

2Pe 2,6 Gott äscherte auch die Städte Sodom und Gomorra ein und verurteilte sie so zum Untergang, womit er sie künftigen Gottlosen zum warnenden Beispiel setzte,
7 während er den gerechten Lot herausrettete, der durch den zügellosen Lebenswandel der Frevler geplagt worden war
8 (denn dadurch, dass er es mit ansehen und mit anhören musste, quälte der Gerechte, der unter ihnen wohnte, Tag für Tag seine gerechte Seele mit ihren gesetzlosen Werken) …

Der erste ins britische Oberhaus eingebrachte Gesetzesentwurf zur Legalisierung der Homosexualität stammte vom Erzbischof von Canterbury. Auf die Frage nach dem Grund antwortete er: „Weil in meinem anglikanischen Klerus so viele homosexuell sind.“ An der berüchtigten Mardi Gras-Schwulenparade durch Sydney in Australien nahm 1998 eine große Gruppe Homosexueller aus der Uniting Church teil, um unter dem Banner ihrer Kirche „die Vielfalt zu feiern“. Die Uniting Church entstand 1977 durch Zusammenschluss der Methodisten, Presbyterianern und dem Kongregations-Verband in Australien. Sie ist die drittgrößte Denomination des Landes. Darüber hinaus akzeptieren nicht wenige sogenannte christliche Gemeinden Homosexuelle als ihre Pastoren.

Ein bleibendes Mahnmal

Doch kehren wir kurz zum Tag der Vernichtung Sodoms zurück.

1Mo 19,15 Sobald die Morgenröte aufging, drängten die Engel Lot zur Eile und sagten: Mache dich auf, nimm deine Frau und deine beiden Töchter, die hier sind, damit du nicht weggerafft wirst durch die Schuld der Stadt!
16 Als er aber zögerte, ergriffen die Männer seine Hand und die Hand seiner Frau und die Hand seiner beiden Töchter … und führten ihn hinaus und ließen ihn außerhalb der Stadt.

Dann sagte der Herr, der sich inzwischen den zwei Engeln angeschlossen hatte, zu Lot:

17 Rette dich, es geht um dein Leben! Sieh nicht hinter dich, und bleib nicht stehen in der ganzen Ebene des Jordan; rette dich auf das Gebirge, damit du nicht weggerafft wirst!

Vier Dinge waren von der Zerstörung betroffen: die Städte und ihre Bewohner, die Jordanebene und ihre Vegetation.

24 Da ließ der HERR auf Sodom und auf Gomorra Schwefel und Feuer regnen …
25 und kehrte diese Städte um und die ganze Ebene des Jordan und alle Bewohner der Städte und das Gewächs des Erdbodens.

In der Zwischenzeit war Abraham früh morgens aufgestanden und hatte sich an den Ort begeben,

27 … wo er vor dem HERRN gestanden hatte.
28 Und er blickte hinab auf die Fläche von Sodom … Und siehe, Rauch stieg vom Land auf, wie der Rauch eines Schmelzofens.

Seit fast 4000 Jahren steht dieses Gebiet unter dem sichtbaren Fluch Gottes. Beachten wir Christi feierliche Warnung:

„Denkt an Lots Frau!“ (Lk 17,32 LUT)

Lot war eingeschärft worden:

„Sieh nicht hinter dich, und bleib nicht stehen in der ganzen Ebene … damit du nicht weggerafft wirst!“

Dieser Befehl erging aus Gnade. Gott wusste aber auch um den Kampf, der in Lots Frau vor sich ging. Ihr Herz war in Sodom. Ihre übrigen Kinder und Enkel waren alle dort. Ihr wunderschönes Haus war dort. Und so brach Unmut in ihrem Herzen auf.

PPe 161f. (PP 140) Ihr Körper war in der Ebene, doch ihr Herz hing an Sodom und kam mit der Stadt um. Sie rebellierte gegen Gott, weil seine Gerichte auch über ihren Besitz und ihre Kinder Vernichtung brachten …

Sie fühlte sich hart behandelt, weil der über Jahre angehäufte Reichtum nun dem Untergang geweiht war. Statt die Rettung dankbar anzunehmen, wagte sie es, zurückzuschauen und sich nach dem Leben derer zu sehnen, die Gottes Warnung verworfen hatten. Ihre Sünde zeigte, dass sie das Leben nicht verdiente, für dessen Verschonung sie so wenig Dankbarkeit empfand. Wir begegnen heute noch der gleichen Einstellung. Wie oft habe ich gehört: „Wenn meine Familie nicht dabei ist, will ich auch nicht dabei sein!“ Wer so spricht, offenbart eine tiefe Undankbarkeit gegenüber allem, was Christus für uns erlitten hat.

Mt 10,37 Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert.

An erster Stelle muss Christus stehen! Immer!

Parallelen zwischen Sodom und unserer Zeit

1Kor 10,11 Alle diese Dinge aber, die jenen widerfuhren, sind Vorbilder, und sie wurden zur Warnung für uns aufgeschrieben, auf die das Ende der Weltzeiten gekommen ist.

Lk 17,28 LUT Ebenso, wie es geschah zu den Zeiten Lots: Sie aßen, sie tranken, sie kauften, sie verkauften, sie pflanzten, sie bauten;
29 an dem Tage aber, als Lot aus Sodom ging, da regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und brachte sie alle um.
30 Auf diese Weise wird’s auch gehen an dem Tage, wenn der Menschensohn wird offenbar werden.
31 Wer an jenem Tage auf dem Dach ist und seine Sachen im Haus hat, der steige nicht hinunter, um sie zu holen. Und ebenso, wer auf dem Feld ist, der wende sich nicht um nach dem, was hinter ihm ist.
32 Denkt an Lots Frau!

Es gibt mindestens zehn Parallelen zwischen der Zeit Lots und unseren Tagen:

1. Drei Engel warnten Abraham vor Sodoms Ende. Heute ist die dreifache Engelsbotschaft die Warnung an die Welt.

2. In der Warnung ging es um die Zerstörung der Städte in der Ebene. Heute warnt die Dreiengelsbotschaft vor der Zerstörung der Welt bei der Wiederkunft.

3. Es waren die Gläubigen (Abraham), denen die Wahrheit enthüllt wurde. Ebenso gilt heute:

„Wenn jemand seinen Willen tun will, wird er erkennen, ob diese Lehre von Gott ist“ (Joh 7,17).

4. Lot wurde aus Sodom herausgerufen:

„Macht euch auf, geht aus diesem Ort! Denn der HERR wird die Stadt vernichten … Rette dich, es geht um dein Leben!“ (1Mo 19,14.17)

Heute werden die Gläubigen aus Babylon herausgerufen:

„Geht hinaus aus ihr, mein Volk, damit ihr nicht ihrer Sünden teilhaftig werdet und damit ihr nicht von ihren Plagen empfangt!“ (Off 18,4)

5. Die Sodomiten waren extrem verdorben

„und sündigten sehr wider den HERRN“ (1Mo 13,13 LUT).

In gleicher Weise

„werden in den letzten Tagen schlimme Zeiten eintreten. Denn die Menschen werden sich selbst lieben, geldgierig sein, prahlerisch, überheblich, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, unheilig, lieblos, unversöhnlich, verleumderisch, unbeherrscht, gewalttätig, dem Guten feind …Böse Menschen aber und Betrüger werden es immer schlimmer treiben, indem sie verführen und sich verführen lassen.“ (2Tim 3,1-3.13)

6. Lot, der im Grunde ein gerechter Mann war, litt unter dem Verhalten der Gottlosen in Sodom. Ebenso leidet Gottes Endzeitvolk unter den Zuständen in „Jerusalem“, wie im Propheten Hesekiel deutlich wird:

„Geh mitten durch die Stadt, mitten durch Jerusalem, und zeichne ein Kennzeichen an die Stirnen der Männer, die seufzen und stöhnen über all die Gräuel, die in ihrer Mitte geschehen!“ (Hes 9,4)

7. Engel brachten Lot und seine Lieben in Sicherheit. Sie

„ergriffen seine Hand …und führten ihn hinaus“ (1Mo 19,16).

Auch am Ende der Zeit

„begegnet dir kein Unglück, und keine Plage naht deinem Zelt. Denn er bietet seine Engel für dich auf, dich zu bewahren auf allen deinen Wegen. Auf den Händen tragen sie dich, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt.“ (Ps 91,10-12)

8. Sodom war sich seines drohenden Schicksals nicht bewusst.

„Hast du hier noch jemanden? … Führe sie hinaus aus diesem Ort! … Da ging Lot hinaus und redete zu seinen Schwiegersöhnen …: Macht euch auf, geht aus diesem Ort! Denn der HERR wird die Stadt vernichten. Aber er war in den Augen seiner Schwiegersöhne wie einer, der Scherz treibt.“ (1Mo 19,12.14)

Eine andere übersetzung sagt:

„Es kam seinen Schwiegersöhnen vor, als würde er bloß Witze machen.“

Die Welt wird am Ende der Zeit ebenso wenig ahnen, dass sie vor dem Untergang steht (Lk 17,30; 1Thess 5,2.3). Papst Johannes Paul II. sagte einmal:

„Gott wird die Welt nie mehr wie in den Tagen Noahs vernichten. Keine Sünde könnte Gott dazu bringen, die Erde zu zerstören.“

Dennoch war sich der Pontiff der Sünde Sodoms in Gesellschaft und Kirche völlig bewusst und äußerte sich dagegen:

„In seinem Buch von 2005 Erinnerung und Identität sprach er von einer ‚Ideologie des Bösen‘, als er im Zusammenhang mit der Schwulenehe schrieb: ‚Es ist legitim und notwendig, sich die Frage zu stellen, ob dies nicht vielleicht Teil einer neuen Ideologie des Bösen ist …‘“ (www.atheism.about.com)

Johannes Paul II. wussteauch um den weit verbreiteten sexuellen Missbrauch von Frauen und Kindern durch Priester und Prälaten und dessen Vertuschung in vielen Ländern. Sein Buch über Schwule wurde in seinem Todesjahr publiziert. Sein Nachfolger und langjähriger Mitstreiter Joseph A. Ratzinger nahm den Namen Benedikt XVI. an und trat das Erbe all jener Skandale an. Zwar haben sie noch nicht zur Vernichtung des Planeten geführt, aber sie haben die katholische Kirche mächtig erschüttert und in Verruf gebracht. Benedikt XVI. erklärte am 28. Februar 2013 gar seinen Rücktritt – als erster Papst seit über 600 Jahren! Vorgegeben wurde Altersschwäche (er war 85), doch man sagt, das homosexuelle Verhalten von Priestern und ranghohen Prälaten habe bei dieser Entscheidung eine wichtige Rolle gespielt.

9. Sodom wurde von Christus und seinen Engeln zerstört.

„Drei Männer standen vor ihm“ (1Mo 18,2),

einer war Gott- Sohn. Wenn in der Endzeit

„jemand das Tier und sein Bild anbetet und das Malzeichen auf seine Stirn oder auf seine Hand annimmt, so wird auch er von dem Glutwein Gottes trinken, der unvermischt eingeschenkt ist in dem Kelch seines Zornes, und er wird mit Feuer und Schwefel gepeinigt werden vor den heiligen Engeln und vor dem Lamm.“ (Off 14,9.10)

10. Als der Herr Jesus seine Wiederkunft voraussagte, warnte er, die Welt würde davon ebenso überrascht werden wie die Menschen zur Zeit Noahs. Er fügte hinzu:

„Ebenso ging es auch in den Tagen Lots zu: Sie aßen, sie tranken, sie kauften und verkauften, sie pflanzten und bauten; an dem Tag aber, als Lot aus Sodom wegging, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und vertilgte alle.“ (Lk 17,28.29)

Außerdem ermahnte er das Volk:

„Denkt an Lots Frau!“ (V. 32 LUT)

Anfangs gehörte sie zu denen, die von den Engeln gerettet wurden. Sie verließ Sodom sogar, verlor aber ihr Leben, als sie zurückschaute. In der letzten Zeit werden viele von denen, die sich zum Herrn bekennen, eine ganz ähnliche Erfahrung machen:

„Bald wird Gottes Volk durch Feuerproben gehen müssen, und der Großteil derer, die jetzt echt und wahrhaftig erscheinen, wird sich als unedles Metall herausstellen. Statt durch Widerstand, Drohungen und Willkür gestärkt und gefestigt zu werden, schlagen sie sich feige auf die gegnerische Seite.“ (5T 136; vgl. 5Z 144)

Denkt an Lots Frau!